Berlin. Die Moderatorin Janin Ullmann über ihr zweiteiliges Doku-Experiment „Wie lange ist für immer?“, Selbstliebe und den richtigen Geruch.

Bekannt wurde Janin Ullmann mit der Telenovela „Lotta in Love“, und nur um die Liebe geht es auch in dem zweiteiligen Doku-Experiment „Wie lange ist für immer?“, in dem sich die 39-Jährige der Haltbarkeit von Beziehungen widmet. Dabei stellt sich die Moderatorin und Schauspielerin auch ihren eigenen Gefühlen, und die können, wie Sie im Interview erklärt, einfach nur von Geschmack und Geruch abhängig sein.

Sie haben dem Thema Liebe eine zweiteilige Sendung gewidmet. Haben Sie jetzt überhaupt noch Lust, darüber zu sprechen?

Janin Ullmann: Unbedingt. Die Liebe ist so komplex, wundervoll, manchmal zermürbend, meistens unberechenbar und immer aufregend. Sie schüttelt mich durch und ist deswegen eines meiner zentralen Themen. Nach Liebe streben wir alle, da gibt es eine große, tiefe Sehnsucht.

Aber vor einiger Zeit erlebten Sie eine schmerzvolle Trennung. Da will man doch eher einen Bogen um die Frage Ihrer Doku „Wie lange ist für immer?“ machen.

Ullmann: Es gab eine Zeit, in der ich dem „Für immer“ eher skeptisch gegenüber stand. Nach einer Trennung glaubt man erst mal nicht so richtig daran. Aber das ist auch ein guter Zeitpunkt, um in sich nachzugucken und aufzuräumen. Auch wenn es mir anfangs sehr schlecht ging, habe ich mich dadurch viel mit mir auseinandergesetzt und bin sehr daran gewachsen.

Die Frage, ob eine Liebesbeziehung für immer halten kann und was es dafür braucht, treibt mich um. Deswegen habe ich mich für unseren Zweiteiler mit Expertinnen und Forscherinnen dazu unterhalten.

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Welche Erkenntnis war denn für Sie am spannendsten?

Ullmann: Mit dem Evolutionsbiologen Professor Junker habe ich über das ‚sich ineinander Verlieben‘ gesprochen und er sagt: „Wenn es zum ersten Kuss kommt und man dabei kein Kribbeln spürt, dann Beine in die Hand und weg.“ Unser Körper signalisiert uns in dem Moment, dass es nicht passt. Das läuft unbewusst ab und hat mit unserer Biologie und unserer Nase zu tun.

Dazu habe ich dann eine Geruchsforscherin befragt, die mir erklärt hat, dass es entscheidend ist, dass man jemanden gut riechen kann. So checken wir, ob das Immunsystem der anderen Person zum eigenen passt, denn in unseren Genen steckt evolutionär der Wunsch, gesunde Kinder zu zeugen. Gewissermaßen ist das mit dem Verlieben, wie bei einer Weinverkostung. Wenn man den ersten Schluck nicht mag, will man auch nicht die ganze Flasche trinken.

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    Aber ist es nicht frustrierend, dass wir so sehr von solchen Instinkten abhängig sind, anstatt uns an Sympathiefaktor oder Intelligenz des anderen zu orientieren?

    Ullmann: Das ist auch wichtig, genauso wie das Äußere übrigens, und führt im besten Fall dazu, dass aus dem Verlieben Liebe wird. Wir können uns allerdings nicht rational entscheiden ‚In diese bestimmte Person will ich mich verlieben’. Unser Körper ist immer mit dabei.

    Und selbst wenn dann Gerüche und Küsse stimmen, muss man vermutlich auch noch zur Liebe fähig sein...

    Ullmann: Richtig. Und dafür braucht man eine Liebe zu sich selbst, die wir allerdings nirgends so wirklich lernen. Es ist wichtig, liebevoll mit sich umzugehen und zu wissen: Was möchte ich von mir, aber auch von meinem zukünftigen Partner und was möchte ich nicht?

    Haben Sie das für sich herausgefunden?

    Ullmann: Vor meiner Trennung habe ich mich nicht intensiv mit dem Thema Selbstliebe beschäftigt. Ich hatte damals einfach nicht das Bedürfnis dazu, weil ich viel im Außen gefunden habe. Mittlerweile weiß ich allerdings, dass man das eigene Glück nicht im Gegenüber, sondern in sich selbst suchen sollte. Hört sich an wie ein Kalenderspruch, ich weiß.

    Fällt es Ihnen schwer, sich zu verlieben?

    Ullmann: Ich persönlich verliebe mich nicht so schnell. Ich interessiere mich sehr für Menschen und setze mich intensiv mit ihnen auseinander. So richtig verliebt war ich bisher zweimal, und das führte jeweils zu einer schönen, langjährigen Beziehung.

    Trotzdem möchte ich daran glauben, dass ich mich wieder verliebe. Es ist aber ganz schön selten, dass man jemanden trifft, bei dem alles stimmt, und dass für die andere Person auch alles passt. Und dann müssen beide auch noch verfügbar sein. Liebe ist schon etwas Besonderes.

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