Madrid. Madrid und Ost-Spanien sind von starkem Schneefall kalt erwischt worden. Der Wetterdienst rief für das Zentrum die Alarmstufe Rot aus.

Solche Bilder gab es in Spanien seit 50 Jahren nicht mehr: Die Landeshauptstadt Madrid und weitere Teile des Landes verschwindet derzeit zunehmend unter einer dichten Schneedecke. In Madrid haben die schwersten Schneefälle seit 1971 für ein Verkehrschaos gesorgt.

So musste der Flughafen der spanischen Hauptstadt am Freitagabend aus Sicherheitsgründen geschlossen werden, auf mehr als 400 Straßen war der Verkehr gestört. Hunderte Auto- und Lastwagenfahrer strandeten wegen der Wettersituation auf Rastplätzen oder blieben im Schnee stecken.

Spanien erwartet am Samstag weitere Schneemassen

Auch der Zugverkehr zwischen Madrid und Valencia war nach Angaben der Bahngesellschaft Renfe gestört. Das Rathaus der historischen Stadt Toledo musste mit Hilfe der Armee vom Schnee befreit werden. Doch damit nicht genug: Für Samstag werden weitere 20 Zentimeter Schnee erwartet. Auch andere Teile des Landes wurden von den Schneemassen heimgesucht.

Ein Kind baut in den Straßen von Madrid einen Schneemann. Seit 1971 hat es in Spanien nicht mehr so viel geschneit wie am Freitag.
Ein Kind baut in den Straßen von Madrid einen Schneemann. Seit 1971 hat es in Spanien nicht mehr so viel geschneit wie am Freitag. © Óscar Cañas/EUROPA PRESS/dpa | Óscar Cañas/EUROPA PRESS/dpa

Der spanische Wetterdienst Aemet rief für das Zentrum des Landes die Alarmstufe rot aus. Die Regionen Madrid, Castilla-La Mancha (Zentrum) und Valencia (Osten) waren am stärksten von den Schneefällen betroffen.

Für Samstag wurden laut Aemet in der Hauptstadt und in der zentralen Hochebene des Landes durchschnittlich weitere 20 Zentimeter Schnee erwartet, in den höchsten Lagen könnten demnach sogar bis zu 50 Zentimeter fallen.

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Schnee-Chaos in Spanien: Menschen sollen das Haus nicht verlassen

Viele Spanier nahmen die Situation erst einmal gelassen: Kinder bauten Schneemänner, während Menschen auf Skiern an ihnen vorbeifuhren. Der öffentliche Busverkehr sowie die Müllabfuhr wurden eingestellt. Der internationale Flughafen Barajas soll laut aktuellen Angaben den ganzen Samstag über geschlossen bleiben. Madrids Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida veröffentlichte ein Video auf Twitter, in dem er die Menschen aufrief, zu Hause zu bleiben.

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Laut Wettervorhersage wird der Auslöser für den Schneefall – der Sturm Filomena – am Sonntag nach Nordosten weiterziehen. Zwar soll dadurch der Schneefall nachlassen, die außergewöhnlich niedrigen Temperaturen werden aber wohl bleiben.

Ein inoffizieller nationaler Temperaturrekord von -34,1 Grad war am Mittwoch auf mehr als 2000 Metern Höhe an der privaten Wetterstation in Clot de la Llança in den zentralspanischen Pyrenäen gemessen worden. (fmg/afp)

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