Berlin. Der harte Lockdown kommt – und einige Länder nehmen die Lockerungen wieder zurück. Wo Übernachtungen im Hotel sind, sehen Sie hier.

  • Nachdem Bund und Länder den harten Lockdown ab dem 16. Dezember beschlossen haben, ändern sich auch die Bestimmungen für das Gastgewerbe
  • Mehrere Bundesländer haben die angekündigten Lockerungen über Weihnachten und Silvester zurückgezogen
  • In einigen Bundesländern soll das Übernachten in Hotels aus familiären Gründen erlaubt bleiben
  • Nach dem Bund-Länder-Treffen am Sonntag haben noch nicht alle Bundesländer angekündigt, ob sie Hotels geöffnet lassen wollen
  • Wir erklären, wo und wie Hotelübernachtungen möglich sind

Wer über die Feiertage zur Familie fährt und eine Unterkunft in einem Hotel braucht, könnte in diesem Jahr Probleme dabei bekommen – viele Bundesländer wollen Übernachtungen einschränken. Weil die Infektionszahlen zuletzt gestiegen sind, dürften noch einige Länder nachziehen. Unsere Übersicht zeigt, was wo gilt.

Bayern

In Bayern bleibt, wie in den anderen Bundesländern, das Gastgewerbe erst einmal bis zum 10. Januar geschlossen. Hotels und Pensionen bleiben in dieser Zeit zu – laut Ministerpräsident Söder ohne Ausnahme. Lesen Sie hier:Wo Skiurlaub trotz Corona möglich ist

Baden-Württemberg

Nach dem Bund-Länder-Treffen am Sonntag hat sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) noch nicht zur Situation der Hotels im südwestlichsten Bundesland geäußert. Bisher wollte Kretschmann die Öffnung der Hotels vom 23. Dezember bis zum 27. Dezember erlauben – allerdings nur für notwendige und ausdrücklich nicht für touristische Zwecke. „Übernachtungen zu privaten Zwecken in der Weihnachtszeit können als besondere Härtefälle gelten, etwa das Umgangsrecht bei getrennt lebenden Eltern“, heißt es in der aktuellen Corona-Verordnung des Landes.

Berlin

Die Hauptstadt gehörte zu den Bundesländern, die bereits einen Tag nach dem Corona-Gipfel die Übernachtungsverbote über die Feiertage kippten. „Wenn es eine Reise ist, die nicht touristischer Natur ist, dann gibt es auch eine Übernachtungsmöglichkeit in den Hotels“, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach einer Senatssitzung. „Aber der Ausgangspunkt ist ein anderer“, fügt er hinzu. „Zu Hause bleiben ist der dringende Appell, nicht herumreisen.“ Aus der Sicht Müllers seien nötige Verwandtschaftsbesuche von touristischen Reisen zu unterscheiden, weil bei ersteren keine Sehenswürdigkeiten angeschaut oder eingekauft werde.

Berlin gehört zu de Bundesländern, die Hotelübernachtungen an Weihnachten erlauben.
Berlin gehört zu de Bundesländern, die Hotelübernachtungen an Weihnachten erlauben. © action press | Frederic Kern

Brandenburg

In Brandenburg gilt bisher ein Übernachtungsverbot auch für Verwandtenbesuche. „Wenn Personen Verwandte über die Feiertage besuchen möchten, müssen sie privat untergebracht werden.“, heißt es in der Mitteilung. Die aktuelle Corona-Verordnung Brandenburgs hat allerdings nur bis zum 21. Dezember Gültigkeit und wird deshalb vermutlich in den nächsten Tagen angepasst. Dass die Lockerungen dann aufgehoben werden, ist allerdings unwahrscheinlich.

Bremen

Während der Feiertage gilt in Bremen: Familienangehörige, Verwandte und enge Freunde dürfen in Hotels übernachten. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte, dies sei auch aus Infektionsschutzgründen sinnvoll. „Denn wenn wir schon Treffen im engsten Familien- und Freundeskreis während der Feiertage ermöglichen, dann ist es ja gut, dass die Menschen nicht dicht gedrängt in kleinen Privatwohnungen übernachten müssen.“ Diese Regelung gilt auch an Silvester und Neujahr – und auch nach der Ankündigung des harten Lockdowns will Bremen an den Lockerungen festhalten.

Hamburg

In Hamburg sind trotz zuletzt wieder leicht steigender Infektionszahlen zunächst keine Verschärfungen der Corona-Regeln an den Weihnachtstagen wie in Bayern geplant. Hotelübernachtungen über die Feiertage werden möglich sein. Das kündigte der erste Bürgermeister Peter Tschentschner nach einer Kabinettssitzung am vergangenen Freitag an. Allerdings gilt das nur für Familienbesuche zwischen dem 23. Dezember und 1. Januar. Touristische Reisen sind ausgenommen.

Hessen

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gehörte zu denen, die an den Lockerungen über die Feiertage festhalten wollen. Wer eine Verwandtenreise mache, „der muss ja auch die Chance haben, irgendwo übernachten zu können“, sagte Bouffier. Dementsprechend sollen Hotelübernachtungen über Weihnachten in Hessen erlaubt sein. Nach den Beschlüssen des Bund-Länder-Treffens am Sonntag hat sich Bouffier allerdings noch nicht geäußert. Lesen Sie dazu:Bouffier widerspricht Söder in Frage nach Kanzlerkandidatur

Mecklenburg-Vorpommern

Anders als zunächst geplant lockert Mecklenburg-Vorpommern die Anti-Corona-Maßnahmen nicht über die Feiertage. Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) kündigte am Donnerstag in Schwerin an: „Wir werden deshalb auch davon Abstand nehmen, dass es möglich ist, dass Mitglieder der Kernfamilie in Hotels übernachten können. Hotels, Ferienwohnungen und Ferienhäuser werden komplett über Weihnachten und Neujahr geschlossen.“

Niedersachsen

Auch wenn Niedersachsen einen Teil der ursprünglichen Lockerungen zurückzieht: Besuche von Freunden und Verwandten über die Feiertage stuft das Land weiterhin als „nicht-touristische“ Übernachtung ein. Daher sollen Hotels ihre Pforten für dementsprechende Gäste an Weihnachten und Silvester öffnen dürfen, kündigte Regierungssprecherin Anke Pörksen zuletzt in Hannover an.

Nordrhein-Westfalen

Auch NRW zieht nach der Entscheidung am Sonntag nach und verbietet sämtliche Hotelübernachtungen über die Feiertage. „Da jetzt die Zahl auf den allerengsten Familienkreis reduziert ist, wird auch für Hotels klargestellt, dass keine Übernachtungen stattfinden sollten“, sagte Laschet in Düsseldorf.

Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz ist noch nichts endgültiges zu Hotelübernachtungen über die Feiertage entschieden. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kündigte an, die Corona-Situation vor Weihnachten noch einmal zu überprüfen.

Saarland

Aus dem Saarland ist bisher ebenfalls noch nicht zu vernehmen, wie es mit dem Hotelübernachtungen zu Weihnachten steht. Regierungssprecher Alexander Zeyer sagte gegenüber der Saarbrücker Zeitung, dies sei abhängig vom Infektionsgeschehen.

Sachsen

In Sachsen gilt ab dem 14. Dezember ein harter Lockdown. Bis einschließlich 28. Dezember 2020 ist in Sachsen die Öffnung und der Betrieb von Übernachtungsangeboten untersagt, heißt es jetzt auf den Informationsseiten der Landesregierung. Ausnahmen bestehen nur für Übernachtungen aus notwendigen beruflichen, sozialen und medizinischen Anlässen.

Adventsstimmung trotz Corona-Pandemie auf dem Drive-In-Weihnachtsmarkt

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    Sachsen-Anhalt

    Auch Sachsen-Anhalt macht die angekündigten Lockerungen über Weihnachten rückgängig. Alle Hotels sollen bis ins neue Jahr schließen. Auf einer Pressekonferenz am Montag will Ministerpräsident Haseloff über weitere Maßnahmen informieren.

    Schleswig-Holstein

    Die bereits zugesagte Möglichkeit, in schleswig-holsteinischen Hotels für Verwandtenbesuche über Weihnachten übernachten zu können, hat Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wegen der hohen Corona-Infektionszahlen wieder kassiert. Erlaubt seien Hotelübernachtungen nur aus beruflichen Gründen oder Trauerfeiern.

    Thüringen

    In Thüringen ist die Tendenz zu einer Öffnung der Hotels über die Feiertage zu verzeichnen. Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) gab dies als Ziel aus, auch wenn es noch nicht endgültig beschlossen ist. Das soll laut Werner jedoch „Mitte Dezember“ passieren.

    Was sagen die Hoteliers?

    Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga fordert in Person von Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges eine bundesweit einheitliche Regelung. Doch selbst wenn die Hotelübernachtungen erlaubt sind, geben die Betreiber zu bedenken, dass sie deswegen noch lange nicht aufmachen. Denn für viele Hoteliers könnte sich eine Öffnung des Betriebs für wenige Tage gar nicht lohnen. Erst ab mindestens 31 Tagen Öffnungszeit sei ein wirtschaftlicher Betrieb überhaupt möglich, sagte Axel Klein, Hauptgeschäftsführer des sächsischen Dehoga-Verbands. „Wenn wir aufmachen, dann richtig und nachhaltig.“

    (jas/dpa)