Berlin. Gegen das Coronavirus gibt es keine Wundermittel. Online-Anbieter nutzen mit dubiosen Nahrungsergänzungsmitteln jedoch die Pandemie aus.
Noch gibt es kein Medikament im Kampf gegen das Coronavirus . Nahrungsergänzungsmittel helfen da erst recht nicht. Sie können eine Covid-19-Erkrankung , die durch das Virus Sars-CoV-2 ausgelöst wird, weder verhindern noch heilen. Das teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag mit.
„Unter den Nahrungsergänzungsmitteln gibt es keine Wundermittel gegen Corona“, erklärte Friedel Cramer , Präsident des BVL. Es sei unerhört, wie manche Händler in der aktuellen Pandemie versuchen, aus den Ängsten der Menschen Profit zu schlagen. Cramer: „Die Behörden gehen entschieden dagegen vor.“
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Profit mit Coronavirus: 592 auffällige Webseiten
In EU-weiten Kontrollen wurden bisher 592 auffällige Webseiten entdeckt – in Deutschland machten die zuständigen Behörden 60 Webseiten ausfindig. Die Angebote wurden daraufhin entweder gelöscht oder geändert. Auch Bußgelder können drohen.
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Tipps zum Online-Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln
Rechtlich betrachtet sind Nahrungsergänzungsmittel Lebensmittel und keine Arzneimittel. Deshalb ist jede Form von Werbeaussagen, die eine Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten versprechen, in der Europäischen Union verboten. Und: Es gibt keine wissenschaftliche Studie, die eine Wirksamkeit von bestimmten Stoffen in Nahrungsergänzungsmitteln gegen das aktuelle Coronavirus belegt.
Generell gilt beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln:
- Vorsicht bei schnellen und unrealistischen Erfolgsversprechen
- Vorsicht bei Empfehlungen in Diskussionsforen und Chatrooms. Häufig steckt getarnte Werbung dahinter
- Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Ihnen unbekannten Zutaten
- Achten Sie auf Produktempfehlungen. Gibt es deutsche Aufschriften? Haben die Verpackungen eine seriöse Aufmachung?
- Kaufen Sie Nahrungsergänzungsmittel nicht von Privatpersonen
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Coronavirus und Pflanzenpulver: Verbraucherzentrale klagt
Verbraucherschützer warnen schon seit Längerem vor unseriösen Anbietern und gehen dagegen vor. „Immer mehr Hersteller bewerben ihre Nahrungsergänzungsmittel oder Pflanzenextrakte mit angeblichem Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Doch das ist in der Regel nicht erlaubt“, hieß es etwa in einer Mitteilung der Berliner Verbraucherzentrale vom Juni.
Sie ging zum Beispiel gegen ein Unternehmen vor, das damit warb, Hanföl könne die Empfänglichkeit gegenüber allen Arten von Virusinfektionen verringern. Ein weiterer Anbieter bewarb ein „Immunity Set“ – verschiedene Pflanzenpulver zur Herstellung von Smoothies , die vermeintlich einen Beitrag zur Bekämpfung des Coronavirus leisten sollten. Gegen diesen Anbieter klagte die Verbraucherzentrale.
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Coronavirus und dubiose Mittel: Was können Sie tun?
Wenn Sie selbst ein unseriöses Angebot im Internet entdeckt haben, können Sie dies bei der Lebensmittel- und Veterinärüberwachung Ihrer Stadt- oder Kreisverwaltung melden. Sie erreichen sie zum Beispiel hier: Lebensmittelüberwachung: Eine Aufgabe der Bundesländer. (jtb/dpa)