Fallersleben. Eine differenzierte Betrachtungsweise und mehr Fingerspitzengefühl hätte sich VfB-Chef Heidtke beim Lockdown für die Vereine gewünscht.

Beim VfB und allen anderen Vereinen war man gerade dabei, die Anordnungen, die es am Dienstag neu von der Stadt gab, umzusetzen. Betreffend der Gruppengrößen, Stundendauer. Noch einmal reduzieren, hieß die Parole. Am Mittwochabend dann: alles Makulatur. Die Corona-Konferenz von Kanzlerin und Länderchefs verfügte den Lockdown für die Vereine ab kommenden Montag.

Mit Online-Training, Youtumbe und Zoom soll das Training im Lockdown nicht verloren gehen

„Dann holen wir eben die Online-Stunden und das Zoom-Training wieder hervor. Es ist ja alles noch in der Schublade“, zeigt sich VfB-Chef Nicolas Heidtke scheinbar unverdrossen. Und schiebt allerdings hinterher: „Es ist ja verständlich, dass der Mannschaftssport jetzt wieder zurückstehen muss. Aber der ganze Bereich der Gesunderhaltung... Und die Sozialisation, nicht zuletzt die der Kinder, für die Sport und Bewegung wichtige Faktoren sind.“

„Tragen bis ins letzte Detail Vorsorge zur Eindämmung der Pandemie“

Ob der Lockdown der Vereine der richtige Weg zur Pandemie-Eindämmung sei, müssten die Entscheidungsträger beantworten, sagt der VfB-Chef. „Die Vereine sind keine Pandemie-Treiber. Ich bin ganz gewiss kein Corona-Leugner und wir hier tragen bis ins letzte Detail Vorsorge, was die Hygiene-Regeln und alles andere betrifft. Und auch unsere Vereinsmitglieder, die Teilnehmer der Gruppen und im Gerätepark haben alles getan, damit der Betrieb unter Corona weiter laufen kann. Ich hätte mir auf jeden Fall gewünscht, dass man bei dieser Entscheidung mehr differenziert und Fingerspitzengefühl gezeigt hätte.“

Bis Sonntag müssen erstmal die neuesten Regeln, die dann durch den totalen Lockdown ersetzt werden, umgesetzt werden

Wie geht es jetzt, Stand Donnerstag, weiter? „Zunächst setzen wir für die restlichen vier Tage bis zur Schließung die Regeln um, die es am vergangenen Dienstag gab.“ Das heißt, die Leiter der unterschiedlichen Abteilungen und Bereiche müssen ihre Gruppen neu sortieren, aus 15 beispielsweise werden 10 Teilnehmer, die Stunden werden anders getaktet um noch größere Abstände zu sichern und dass sich die Teilnehmer nicht begegnen. Ohnehin läuft seit der Öffnung unter Pandemie-Bedingungen alles mit Voranmeldung, Platzreservierung.

Große Herausforderung für alle Seiten - Hoffnung, dass der zweite Shutdown für die Vereine „nur“ vier Wochen dauert

Heidtke: „Ab Montag geht es dann wieder mit Zoom-Training und Youtube-Videos weiter. Wir hoffen sehr, dass uns unsere Mitglieder weiter die Treue halten. Es ist für alle vom Kindersport bis zur Rehabilitation und Prävention eine sehr schwierige Zeit und auch für alle Trainer und Übungsleiter eine große Herausforderung.“

Jetzt ruhen alle Hoffnungen darauf, dass der zweite Lockdown der Vereine „nur“ vier Wochen dauert.