- Am Mittwoch beraten Bund und Länder über weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie
- Eine Option wäre dabei ein sogenannter Wellenbrecher-Shutdown
- Wir erklären, was mit dem Begriff gemeint ist
Ein erneuter Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird in Deutschland immer wahrscheinlicher: 14.964 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Mittwochmorgen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte vor einer „ausgesprochen schwierigen“ Situation, die auf die Bundesrepublik zukommen könnte.
Kampf gegen Corona: Welche Beschränkungen drohen jetzt?
Mit welchen Maßnahmen diese möglichst verhindern werden soll, beraten Bund und Länder am Mittwoch. Bereits zuvor war bekannt geworden, dass sich Bundeskanzlerin Merkel dabei für harte Corona-Regeln aussprechen will.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wirbt deshalb für einen sogenannten Wellenbrecher-Shutdown – eine befristete Schließung zahlreicher Einrichtungen. Bei dieser Art des Shutdowns geht es um ein Konzept, „bei dem man über zwei Wochen hinweg mit Ankündigung – in der Regel mit einer Woche Vorlauf – bundesweit Einrichtungen schließt: Restaurants, Bars, Kneipen, alle Kulturstätten, Fitnessstudios, Vereine. Offen bleiben aber Schulen, Kitas und essenzielle Geschäfte“, so Lauterbach.
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Wellenbrecher-Shutdown: Private Treffen einschränken und im Homeoffice arbeiten
Private Treffen müssten während des Shutdowns auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Unternehmen sollten Möglichkeiten für ein Arbeiten im Homeoffice schaffen. „Wenn dieses Konzept sehr früh ergriffen wird, kann es uns für eine längere Zeit aus dem exponentiellen Wachstum der Infektionszahlen herausbringen, wenn dieses noch nicht zu lange gelaufen ist“, sagte Epidemiologe Lauterbach.
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„In dieser Situation sind wir jetzt. Wenn wir es jetzt nicht beschließen, ist aus meiner Sicht ein kompletter Lockdown auch mit Schulen, der viel länger dauern könnte, in einigen Wochen unabwendbar.“ Er hoffe, dass es bei den Beratungen von Bund und Ländern an diesem Mittwoch zu einem entsprechenden Beschluss komme.
„Um aus dem exponentiellen Wachstum herauszukommen, müssen wir die Zahl der Kontakte um mindestens 50 Prozent senken, bevorzugt sogar um 75 Prozent“, erläuterte der Gesundheitsexperte. „Wir würden damit wesentliche Zeit gewinnen und kämen – ohne dass wir mit dramatischen Fallzahlen rechnen müssen – noch bis zu den Weihnachtsferien.“ (mbr/dpa)
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