Helmstedt. Weihnachtsfeiern von Firmen und Vereinen in Gaststätten werden 2020 deutlich kleiner ausfallen. Das vermutet – und befürchtet – die Gastronomie.

Nach einem Jahr, das sich für die Branche wie eine endlose Durststrecke anfühlt, droht angesichts wieder steigender Corona-Zahlen die nächste Standard-Einnahmequelle wegzubrechen: die Weihnachtsfeier in großer geselliger Runde. „Noch sind Feiern mit bis zu 100 Personen in Gaststätten erlaubt, aber die derzeit geltende Verordnung des Landes läuft zum 15. November aus und wir wissen nicht, was danach gilt“, meint Florian Hary, der stellvertretende Vorsitzende des Dehoga-Kreisverbands Wolfsburg-Helmstedt.

Wer jetzt Tische für eine Weihnachtsfeier im Dezember bucht, hat also keine Gewissheit, dass die Feier tatsächlich stattfinden kann. Hary begegnet diesem Umstand mit einem klaren Appell: „Buchungen sollten trotzdem gemacht werden – unter Klärung der Stornierungsbedingungen.“ Im Normalfall könne nicht viel mehr passieren, als dass die Feier wegen behördlicher Auflagen nicht stattfinden kann. „Die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen in der Gastronomie sind wirklich flexibel“, meint der Helmstedter Unternehmer.

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Für die Gastgeber könne es sich lohnen, die genaue Teilnehmerzahl im Vorfeld zu ermitteln, um eine Feier unter veränderten Vorgaben doch durchführen zu können. „Wenn ich zunächst für 80 Personen gebucht habe, tatsächlich aber nur 50 kommen werden, dann halte ich damit womöglich neue Grenzwerte ein – sofern es neue Obergrenzen nach dem 15. November geben wird“, erläutert Hary. Eine aktuelle Überprüfung der Teilnehmerzahl kurz vor dem Termin der Weihnachtsfeier durch Firmen und Vereine mache dann Sinn.

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Hary geht trotz dieses Ratschlages davon aus, dass viele Unternehmen in diesem Winter auf Weihnachtsfeiern für ihre Belegschaft verzichten werden. „Die Sorge ist einfach riesengroß, dass sich Mitarbeiter anstecken könnten. Niemand will die Ursache für einen Hotspot liefern.“ Ihm sei aus der örtlichen Gastronomie bislang keine Buchung für eine Firmen-Weihnachtsfeier bekannt.

Für eine kleine Kompensation könnten privat organisierte Feiern von Arbeitsplatz-Kollegen sorgen. „Vielleicht tun sich Mitarbeiter einer Abteilung von Unternehmen oder Behörden zusammen, um in kleiner Runde nicht ganz auf das Beisammensein in der Weihnachtszeit zu verzichten“, sagt Hary, ohne dass seine Stimme euphorisch klingen würde. Denn das gewohnte Weihnachtsgeschäft wird den Gastronomen schlichtweg in der Kasse fehlen.

Bleibt Hary nur noch der Verweis auf die Hygiene-Anstrengungen in den Hotels und Gaststätten der Region. „Da wird eine Menge getan, das kann ich allen Kunden versichern.“