Berlin. Die Corona-Krise könnte das Vereinssterben befeuern. Experten halten 2021 drei Millionen Austritte allein in Sportclubs für möglich.

Für 32 Millionen Menschen in Deutschland sind die rund 600.000 eingetragenen Vereine eine „zweite Familie“. Hinzu kommen noch etwa 15 Millionen Bürger, die sich in den 1,2 Millionen nicht eingetragenen und organisierten Vereinen engagieren. Die Bandbreite reicht dabei von den klassischen Sportgemeinschaften für Fußbal l und Handball über soziokulturelle Zentren, Chöre und Selbsthilfegruppen bis hin zum abendlichen Bridge-Club. Egal in welchem Metier: Vereine haben schon länger Probleme, Nachwuchs anzuziehen, finanziell am Leben zu bleiben. Und jetzt könnte Corona alles noch viel schlimmer machen.

Kinder- und Jugendabteilungen bekommen die Corona-Pandemie besonders zu spüren

Ines Seidler bekommt das bereits zu spüren. Sie ist Trainerin der Handball-Männer des USV Halle. Ohne Zuschauer, fürchtet sie, werden es gerade die regionalen Vereine nicht schaffen. „Nicht nur finanziell“, sagt sie, „sondern auch menschlich gesehen. Wir sind nicht die Bundesliga, aber wir haben trotzdem eine immense Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern.“