München. Ein Pfleger soll mindestens drei seiner Patienten umgebracht haben. Jetzt hat das Gericht in München das Urteil in dem Fall gesprochen.

Ein Hilfspfleger ist in München wegen dreifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach Ansicht des Landgericht München liegt eine besondere Schwere der Schuld vor. Der 38-Jährige hatte laut Staatsanwaltschaft pflegebedürftigen Patienten Insulin gespritzt, obwohl diese – anders als er selbst – keine Diabetiker waren. Dies führte in mehreren Fällen zum Tod.

Der Pfleger soll an verschiedenen Orten in Deutschland auf diese Weise vorgegangen sein. Ursprünglich waren sogar sechs Mordfälle angeklagt, die Staatsanwaltschaft sah zum Schluss des Prozesses aber nur drei davon als erwiesen an.

Urteil: 15 Jahre und anschließend Sicherungsverwahrung

In zwei weiteren Fällen ging die Anklagebehörde von versuchtem Mord aus, in drei Fällen von gefährlicher Körperverletzung. In vier Fällen verlangte sie Freispruch, weil nicht nachgewiesen werden konnte, ob Insulin zum Tod geführt hatte – wenngleich dies nicht bedeutet, dass der Angeklagte nicht auch für diese Todesfälle verantwortlich sein könnte.

Der 38 Jahre alte Pole hatte eine Aussage vor Gericht verweigert, sich in seinem letzten Wort aber bei den Angehörigen der Opfer entschuldigt und gesagt, er bereue seine Taten zutiefst: „Das, was ich getan habe, ist sehr brutal und bleibt brutal.“

Hintergrund: Überdosis Insulin – Hilfspfleger soll Senioren getötet haben

Mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen. Danach greift die Sicherungsverwahrung. Die Verteidigung des Angeklagten hatte lediglich ein „sachgerechtes Urteil“ gefordert.

Mitangeklagter in Lübcke-Prozess wird aus Untersuchungshaft entlassen

weitere Videos

    Weitere Themen: US-Schauspieler Thomas Jefferson Byrd in Atlanta erschossen. Und: Angriff auf Synagoge – Verdächtiger in Psychatrie.

    (dpa/yah)