Josephine: Diese Miss Germany-Kandidatin war früher ein Mann
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Mainz. Es ist ein Novum bei der „Miss Germany“-Wahl: Kandidatin Josimelonie war mal ein Mann. Warum die 26-Jährige Chancen auf den Sieg hat.
Josephine „Josimelonie“ möchte die erste transsexuelle „Miss Germany“ werden
Die 26-Jährige kam als Junge zur Welt
Sie hat bereits bei „DSDS” und anderen Reality-TV-Formaten mitgewirkt
Mit ihrer Teilnahme an der „Miss Germany“-Wahl will sie über Leben als Transgender aufklären
Josephine möchte „Miss Germany“ werden. Die 26-Jährige wäre die erste transsexuelle Siegerin des seit 1927 ausgetragenen nationalen Schönheitswettbewerbs, denn Josimelonie – wie sie sich nennt – kam als Junge zur Welt.
Die Mainzerin entschied sich bereits im Teenager-Alter, eine Frau zu werden und ließ sich mit 18 Jahren offiziell in „Josephine“ umbenennen. Kurz zuvor begann sie eine Hormontherapie, ließ sich dann mit 19 Jahren ihre Brüste vergrößern und unterzog sich mit 21 Jahren einer geschlechtsangleichenden Operation.
Miss Germany-Kandidatin war bereits in mehreren Reality-TV-Formaten zu sehen
Josephines Weg konnten die Zuschauer im Fernsehen verfolgen: Die Dokumentationsreihe „Transgender – Mein Weg in den richtigen Körper“ auf RTL 2 begleitete Josi von 2011 bis 2013 in insgesamt zwei Staffeln und 14 Folgen. Es folgten Teilnahmen an Reality-TV-Formaten wie „First Dates“, „Take Me Out“ und „Austria’s Next Topmodel.“
Außerdem war Josimelonie als Schlagersängerin bei „Deutschland sucht den Superstar“ zu sehen. „Ich will beweisen, dass ich auch als Transgender alles erreichen kann“, erklärt sie. Nun lautet das Ziel also „Miss Germany 2021.“
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Schönheitswettbewerb soll Fokus auf Charakter und Persönlichkeit legen
Josimelonies Chancen auf den Titel stehen nicht schlecht. Schließlich haben sich die Veranstalter der „Miss Germany“-Wahl vorgenommen, die Persönlichkeit der Kandidatinnen in den Vordergrund zu stellen und weniger auf klassische Schönheitsideale zu achten. Weg vom alten Frauenbild, weg von Bademoden, weg von männlichen Jurymitgliedern, hin zum neuen Feminismus. „Das ist Diversity on fleek“, sagt Josimelonie. Neben ihr sei beispielsweise auch eine Rollstuhlfahrerin und ein Plus-Size-Model unter den diesjährigen Kandidatinnen.
Mit ihrer Teilnahme möchte die 26-Jährige anderen Transgendern Mut machen und zugleich für Akzeptanz und Toleranz kämpfen. Noch immer erfahre sie vor allem im Netz Hass und Beleidigungen aufgrund ihrer Geschichte. „Als Miss Germany möchte ich zeigen, dass ich genauso in einen solchen Wettbewerb gehöre wie alle anderen Frauen auch.“
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Miss Germany-Wahl: Kandidatinnen sind auf Online-Voting angewiesen
Ihre Persönlichkeit zeigt Josimelonie auch im Internet. Auf Instagram spricht sie unter anderem über Party-Eskapaden und sexuelle Erfahrungen. „Ich habe eine große Klappe und die behalte ich auch“, sagt Josie. Das kommt bei ihren mehr als 15.000 Followern gut an. Sie alle ruft sie nun dazu auf, für sie abzustimmen.
Im November wird dann feststehen, wer es in das Miss Germany-Finale geschafft hat. Die 16 Finalistinnen werden im Frühjahr 2021 an einem „Personality Camp“ teilnehmen, bevor am 27. Februar im Europa Park Rust die neue „Miss Germany“ gekührt wird. Josimelonie hat also noch einige Stationen vor sich, bevor sie sich tatsächlich „Miss Germany 2021“ nennen könnte. Bis dahin wolle sie vor allem eines: Sich selbst treu bleiben. „Wenn ich das gewinne, dann will ich so gewinnen, wie ich bin.“