Palma de Mallorca/Berlin. Auf Mallorca hat die Regierung wegen hoher Corona-Zahlen ein Wohnviertel abgeriegelt. Das RKI sieht Spanien weiter als Risikogebiet.

Wegen hoher Corona-Fallzahlen hat die Regionalregierung der Balearen die Abriegelung eines Wohnviertels der Stadt Palma auf Mallorca angeordnet. Die etwa 23.000 betroffenen Menschen im Arbeiterviertel Son Gotleu und in einigen angrenzenden Straßenzügen dürften ihr Wohnviertel ab Freitag nur noch verlassen, um zur Arbeit, zu einem Arzt oder einem Krankenhaus sowie zur Schule oder einer anderen Bildungseinrichtung zu gehen oder um sich um Pflegebedürftige zu kümmern, berichtete die deutschsprachige „Mallorca Zeitung“ am Donnerstag.

Geschäfte und Cafés dürften mit der halben Zahl der üblichen Plätze weiter geöffnet bleiben. Bars müssen spätestens um 22 Uhr schließen. Die Einschränkungen gelten zunächst für zwei Wochen.

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Mallorca: Wohnviertel Son Gotleu in Palma kaum von Urlaubern besucht

Son Gotleu im Norden der Stadt, wo viele Menschen aus Lateinamerika, Osteuropa und Afrika leben, leidet seit langem unter sozialen Problemen, die sich durch Corona noch verschärft haben. Urlauber, die für die Wirtschaft der Inseln von enormer Bedeutung sind, kommen nur selten dorthin.

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Allerdings gibt es kaum noch Urlauber auf den Inseln, seit das Robert Koch-Institut ganz Spanien einschließlich der bei Deutschen beliebten Balearen zum Risikogebiet erklärt hat und das Auswärtige Amt vor Reisen in das Land warnt.

Spanien in der Corona-Pandemie:

Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Auf den Balearen liegt diese Zahl derzeit bei mehr als 400. Nach Angaben der lokalen Gesundheitsbehörden vom Mittwoch wurden auf den Inseln mit 1,15 Millionen Einwohnern in den vergangenen 24 Stunden 329 Neuinfektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert.

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(dpa/bef)