Zürich. Eine in Deutschland lebende Frau wanderte allein und in kurzen Hosen auf dem Gletscher. Dann fiel sie 15 Meter tief in eine Spalte.

„Wunderrettung“ in der Schweiz: Eine Russin ist nach 48 Stunden aus einer Gletscherspalte gerettet worden. Die Frau war trotz der Mahnung von Mitarbeitern einer Berghütte alleine, in kurzen Hosen und ohne sonstige Ausrüstung auf dem Gletscher in den Walliser Alpen spazieren gewesen. Dabei fiel sie zehn bis 15 Meter tief in eine Spalte, wie die Fluggesellschaft Air Zermatt mitteilte.

Bergsteigergruppe hört Hilferufe aus Gletscherspalte

Die in Deutschland lebende Russin harrte darin auf einer Eisbrücke aus. Ihr Glück: Eine Gruppe Bergsteiger hörte nach zwei Tagen und Nächten ihre Hilferufe. Ein Rettungshelikopter brachte die Frau nach der Rettung in das nächstgelegene Krankenhaus. Sie erlitt lediglich eine leichte Unterkühlung.

In Zermatt war das Staunen über den Fall groß. Die Bergrettung Zermatt erklärte, dass es „in den letzten 20 Jahren keine derartige Wunderrettung aus einer Gletscherspalte“ gegeben habe. Es sei pures Glück gewesen, dass die Bergsteiger durch Zufall in der Nähe waren und ihre Rufe hörten. Auch weil die Russin bei der Polizei nicht als vermisst gemeldet worden war.

Gletscher im Monte-Rosa-Massiv in 4000 Metern Höhe

Die Aufenthaltsdauer in der Spalte von rund 48 Stunden sei eine lange Zeit, sagte ein Pilot der Air Zermatt dem Lokalsender Radio Rottu Oberwallis. Die Fluggesellschaft führt auch Rettungsflüge durch. Der Grenzgletscher zu Italien im Monte-Rosa-Massiv oberhalb von Zermatt befindet sich auf rund 4000 Metern.

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    (dpa/yah)