Vättis. In einer Schlucht im Sarganserland in der Schweiz sind mindestens drei spanische Touristen gestorben. Ein vierter Mann wird vermisst.
In der Schweiz ist es auf einer Canyoning-Tour zu einem tragischen Unfall gekommen: Drei spanische Touristen wurden nach einem Unwetter tot aufgefunden. Die Gruppe war bei der Parlitobel-Schlucht im Kanton St. Gallen unterwegs. Wie die Kantonspolizei am Donnerstagmorgen mitteilte, wird ein vierter Mann noch vermisst.
Den Angaben zufolge wurden die vier Touristen am Mittwoch bei ihrer Tour durch die Schlucht von einem heftigen Gewitter überrascht.
Canyoning-Unfall in der Schweiz: Spanier ohne Guide unterwegs
Eine großangelegte Suchaktion am Abend musste wegen der schwierigen Witterungsbedingungen in der Nacht abgebrochen werden. Am Donnerstagmorgen wurde die Suche wieder aufgenommen. Die Polizei will am Donnerstagnachmittag weitere Details zu den Vorfällen nennen.
Wie der Schweizer „Tages-Anzeiger“ schreibt, sollen die Spanier ohne Guide in der Schlucht unterwegs gewesen sein. Touren von kommerziellen Anbietern gebe es dort nur selten.
Canyoning bezeichnet das Begehen einer Schlucht durch Wandern, Klettern, Abseilen und Schwimmen. In der Regel geht man dabei von oben nach unten vor. Für die Sportart ist ein hohes Maß an alpiner Erfahrung nötig. Immer wieder kommt es dabei zu Unfällen.
Parlitobel-Schlucht bei Regen besonders gefährlich
Beim Parlitobel handelt es sich um eine Schlucht im Sarganserland, die von 3107 Metern über dem Meeresspiegel bis auf 1343 Meter absinkt. Auf einer Canyoning-Website heißt es, dass sich Niederschläge in der Schlucht besonders heftig auswirken können – bereits nach einer Stunde Regen müsse man „mit Wasserschwällen bis hin zu Murenabgang“ rechnen.
Welche extremen Bedingungen am Parlitobel bei Unwettern vorherrschen, zeigt ein Facebook-Video aus dem Jahr 2018, das ein Hotel gepostet hatte. Darauf ist zu sehen, wie Wassermassen die Schlucht hinunterfließen. (dpa/raer)