Berlin. Das Explosionsunglück von Beirut erinnert an einen historischen Fall aus Deutschland. Bei BASF explodierte vor 100 Jahren auch Ammoniumnitrat.

Es ist früh am Morgen, 7.32 Uhr am 21. September 1921, als in Frankfurt am Main ein ohrenbetäubender Explosionsknall zu hören ist. Dabei liegt die Quelle des Lärms fast 80 Kilometer entfernt, in Oppau bei Ludwigshafen. Das dort gelegene BASF-Werk ist in die Luft geflogen – und hat dabei eine Welle der Verwüstung am Rhein hinterlassen.

So ist es in Berichten aus der Zeit nachzulesen. Augenzeugen berichten später von Toten und Verwundeten, die jeden Straßenzug der kleinen Gemeinde säumten. Kurz vor Beginn der Tagschicht arbeiteten im Werk schon 820 Mitarbeiter, insgesamt hatten bereits 2225 Personen das Werk betreten.

Explosion in Beirut erinnert an historisches Unglück bei Ludwigshafen

Fenster zersprangen auch noch in kilometerweiter Distanz zum Ort der Detonation. Von 1000 Wohnungen blieben in Oppau nur rund hundert bewohnbar, 7500 Menschen wurden durch das Unglück obdachlos. Der Sprengkrater war fast so groß wie eineinhalb Fußballfelder.