Potsdam/Berlin. In Potsdam ist nach einer Vergewaltigung ein Mann gefasst worden. Laut Staatsanwaltschaft ist es der gesuchte mutmaßliche Serientäter.

Der am Dienstag festgenommen mutmaßliche Serienvergewaltiger soll für mindestens acht teils versuchte, teils vollendeten Taten in Berlin und Brandenburg verantwortlich sein. Das teilte der Berliner Oberstaatsanwalt Georg Bauer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit. Es gehe um teilweise auch besonders schwere Fälle. Der 29-Jährige werde nun einem Haftrichter vorgeführt.

Der Täter sei bei seinen Taten mit massiver Gewalt gegen die Frauen vorgegangen, sagte Norma Schürmann vom Landeskriminalamt in der Pressekonferenz. Er habe die Opfer zunächst freundlich angesprochen und beispielsweise nach dem Weg gefragt. Danach habe er sie mit Gewalt gepackt und gewürgt. Er habe die Opfer vom Weg in entlegenere Gebiete gezerrt. Durch die massive Gewalt habe er die Frauen so eingeschüchtert, dass diese nicht geschrien hätten, sagte Schürmann.

Nach der Vergewaltigung habe er eine andere Seite gezeigt und sich „um sie gekümmert“, sagte Schürmann. Der Täter habe unter anderem versucht, sich mit ihnen für den nächsten Tag zu verabreden.

Mutmaßlicher Serienvergewaltiger in Berlin gefasst

Von dem mutmaßlichen Vergewaltiger hat die Polizei ein blaues Fahrrad sowie sein entsperrtes Handy sichergestellt, teilte Oskar Vurgun von der Polizei Brandenburg mit. Nach der Festnahme am Dienstagabend sei der Verdächtige zunächst nach Potsdam in Gewahrsam gebracht worden.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich um den Gesuchten handle, der Mann sei 29 Jahre alt. Bisher hatten die Ermittlungsbehörden das Alter des Verdächtigen mit 30 angegeben.

Joggerin im Wald vergewaltigt – Fahndung erfolgreich

Nur wenige Stunden vor der Festnahme hatte der mutmaßlicher Vergewaltiger wohl eine eine weitere Tat begangen. So soll er am Dienstagvormittag in einem Wald bei Potsdam eine junge Frau vergewaltigt haben. Das Opfer war laut Polizei einer Passantin in einem Waldstück aufgefallen. Sie stand offensichtlich unter Schock und gab an, vergewaltigt worden zu sein.

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Die Potsdamerin war nach ersten Erkenntnissen der Polizei auf einem Waldweg gejoggt, als sie dort von dem Täter angesprochen und nach dem Weg gefragt wurde. Kurz darauf soll er sie überwältigt und vergewaltigt haben.

Eine erste vorläufige Personenbeschreibung des Täters wurde an alle Einsatzkräfte weitergegeben und eine großangelegte Täterfahndung eingeleitet. Polizisten aus ganz Brandenburg, aus Berlin und von der Bundespolizei waren im Einsatz, um den mutmaßlichen Täter zu finden.

Polizisten aus ganz Brandenburg, Berlin und von der Bundespolizei suchten nach dem Vergewaltiger.
Polizisten aus ganz Brandenburg, Berlin und von der Bundespolizei suchten nach dem Vergewaltiger. © dpa | Julian Stähle

Polizei verfolgt Verdächtigen – Warnschüsse

Polizisten, die wenige Minuten nach der Erstmeldung eintrafen, hätten in der Nähe des Tatortes einen Mann auf einem Fahrrad feststellen können, auf den die Täterbeschreibung sehr genau passte, hieß es in einer Mitteilung.

Als er die Polizisten sah, floh er in den Wald und ließ dabei sein Fahrrad zurück. Die Polizisten verfolgten ihn und forderten ihn auf, anzuhalten. Dabei gab ein Beamter auch Warnschüsse in die Luft. Der Tatverdächtige floh jedoch weiter.

In Berlin und Brandenburg war seit etwa Mitte Juni nach einem etwa 30-jährigen Vergewaltiger gefahndet worden. Er soll zwischen dem 12. und 30. Juni sieben Taten begangen haben. Nach einer Öffentlichkeitsfahndung hatten Berliner Ermittler den Mann zu Beginn dieser Woche identifiziert, sein Aufenthaltsort war aber bis Dienstag unbekannt. (dpa/fmg)