Berlin. Eine Gruppe von Rechtsextremisten soll in Berlin ein ZDF-Team bedrängt haben. Mit dabei der hallesche Rechtsextremist Stefan Liebich.

Ein Team des ZDF ist am Donnerstag bei einem Dreh von einer Gruppe Rechtsextremisten angegriffen worden. Das berichtet die „taz“ und beruft sich auf Aussagen des ZDF-Journalisten Arndt Ginzel. Bildmaterial, das der „taz“ vorliege, bestätige den Fall. Er ereignete sich demnach am Rande eines Prozesses am Berliner Landgericht.

Eine Gruppe von 15 Personen – darunter der hallesche Rechtsextremist Sven Liebich – sollen Ginzel und seinen Kameramann bedroht und geschlagen haben. „Das war hochgradig aggressiv und handgreiflich“, zitiert die „taz“ Ginzel. Die Gruppe habe versucht, gegen die Kamera zu schlagen und Kabel heraus zu ziehen. Die Angriffe seien erfolgt, nachdem die beiden Männer als Journalisten erkannt worden waren.

Angriff auf ZDF-Team – Kein Einzelfall

Erst vor etwa zwei Wochen hatte Stefan Liebich den Journalisten Ginzel auf einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen in Halle bedrängt. Das Team habe in der Nähe eines Wagens der Demonstranten Aufnahmen machen wollen, dann sei es zu verbalen Attacken gegen die Journalisten gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Lesen Sie auch: Proteste gegen Corona-Regeln – Wer sind die Demonstranten?

Die Polizei sei dazwischen gegangen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Das ZDF-Team habe später unter Polizeischutz freiwillig den Marktplatz verlassen. Am 1. Mai wurde ein Fernsehteam der „heute-show“ schwer angegriffen. Die Täter kam womöglich aus dem linken Spektrum. (jb)