Berlin. In der Serie „Das Boot“ spielt Wlaschiha einen Gestapo-Kriminalrat. Im Interview spricht er über seine Karriere, Hotelzimmer und Musik.

Für Tom Wlaschiha ist die Krise Segen und Fluch zugleich. Einerseits liegt seine internationale Karriere, die ihn nach „Game of Thrones“ demnächst in die Erfolgsserie „Stranger Things“ führt, akut auf Eis. Andererseits kommt der 46-Jährige jetzt endlich mal zur Ruhe – was allerdings auch seine Nachbarn zu hören bekommen. Doch auch zu Hause ist er beruflich noch im Einsatz: Die Premiere der neuen Staffel von „Das Boot“ wurde ins Internet verlagert.

In der Serie „Das Boot“, deren neue Staffel inzwischen auf Sky One zu sehen ist, spielen Sie einen Kriminalrat der Gestapo. Besteht da keine Gefahr, dass man auch künftig auf Nazi-Rollen festgelegt wird, wie das bei deutschen Schauspielern früher oft der Fall war?

Tom Wlaschiha: Diese Gefahr sehe ich überhaupt nicht. Ich will auch nicht immer die Nazis spielen, aber das ist mir in dem Moment egal, wo das Drehbuch gut und die Figur vielschichtig ist. Abgesehen davon spiele ich nicht die Ideologie. Meine Aufgabe ist es, selbst im größten Antagonisten das Menschliche zu finden, ob das ein Nazi oder ein Serienkiller ist.

Worin besteht der Reiz in so einer Rolle?