Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen stirbt ein 28-jähriger SEK-Beamter bei einem Einsatz in einem Reihenhaus. Nun sitzt ein Verdächtiger in der U-Haft.

Nach einem tödlichen Schuss auf einen SEK-Beamten in Gelsenkirchen sitzt der Tatverdächtige wegen Mordes in Untersuchungshaft. Das hat ein Haftrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Donnerstag angeordnet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Der 29-Jährige soll am Mittwochmorgen auf SEK-Beamte geschossen und dabei einen 28-jährigen Polizisten getötet haben. Die Spezialeinsatzkräfte waren von der Polizei hinzugezogen worden, um bei der Vollstreckung eines Durchsuchungsbefehls in einem Drogendelikts-Verfahren mitzuhelfen.

„Uns lagen Hinweise vor, dass der Beschuldigte über eine Waffe verfügt“, sagt Polizeisprecher Christopher Grauwinkel am Mittwoch in Gelsenkirchen. Die für solche Situationen vorbereiteten, mit Westen und Helmen ausgestatteten Kollegen des SEK waren deshalb eingebunden worden. Sie sollten helfen, die Wohnung sicher zu betreten.

Die Tat ereignete sich am Mittwochmorgen gegen 6 Uhr. Der Tatverdächtige soll mit einer Schusswaffe zwei Mal auf die SEK-Beamten geschossen haben. Laut Polizeigewerkschaft sollen die Schüsse beim Öffnen der Wohnungstür gefallen und durch das Türblatt gegangen sein. Ein Schuss traf das 28-jährige Opfer, das später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag.

SEK-Beamter erschossen – Tatverdächtiger war vorher nicht polizeibekannt

Die angegriffenen Polizisten hätten das Feuer erwidert, aber den Tatverdächtigen nicht getroffen. „Danach hat er sich widerstandslos festnehmen lassen“, wie die Polizeigewerkschaft mitteilte. Über den 29-jährigen Täter ist bisher wenig bekannt: Bislang war der 29-Jährige der Polizei nicht durch Straftaten aufgefallen.

Die Ermittlungen zum genauen Hergang des Schusswechsels dauerten an, sagte die Staatsanwältin. Auch was die Vorwürfe des Drogenhandels betreffen, gehen die Ermittlungen weiter. Nach der Durchsuchung der Wohnung hatte die Polizei berichtet, Drogen, Bargeld und eine weitere Schusswaffe gefunden zu haben.

Wie sich die Tat im Detail ereignet hat, ermitteln nun Polizisten aus Krefeld – aus Neutralitätsgründen haben sie den Fall übernommen. Die nordrhein-westfälische Polizei reagierte betroffen auf den Verlust des noch jungen Kollegen. Umgehend taten viele Dienststellen in den sozialen Medien ihre Bestürzung kund und sprachen den Angehörigen ihr Beileid aus. Der erschossene SEK-Beamte ist nach Angaben des Landesinnenministeriums der erste Elite-Polizist in Nordrhein-Westfalen, der seit Gründung der Spezialeinheiten 1974 getötet wurde.

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(dpa/reba/lhel)