Jerusalem. Die Gedenkstätte Yad Vashem zeigt den Auftakt des Holocaust-Gedenktages in Jerusalem im Internet. Die Übertragung beginnt um 19 Uhr.

  • In der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem haben die Feierlichkeiten zum Gedenken an den Holocaust stattgefunden
  • Menschen auf der ganzen Welt konnten per Livestream, im Radio und im Fernsehen die Feierlichkeiten zum Holocaust-Gedenktag verfolgen
  • Grund für die diesjährige Live-Übertragung der Zeremonie im Internet war das Coronavirus

Israel hat am Montag der sechs Millionen Juden gedacht, die im Holocaust ermordet wurden. Die Auftaktzeremonie wurde in diesem Jahr von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem online gezeigt. Die Sendung wurde im Vorfeld aufgezeichnet und war am Montag, 20 Uhr (19 Uhr unserer Zeit) auf der Internetseite von Yad Vashem zu sehen.

Die Veranstaltung mit dem Titel „Rettung durch Juden während des Holocaust: Solidarität in einer zerfallenden Welt“ wurde in fünf Sprachen übersetzt. Ausgenommen waren davon nur die Reden von Präsident Reuven Rivlin und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, wie es in einer Mitteilung hieß. Der Holocaust-Gedenktag in Israel endet am Dienstagabend.

Holocaust-Gedenktag: Yad Vashem zeigte feierlichen Auftakt im Livestream

Im Gedenken an die ermordeten Juden während des Holocausts haben sechs Überlebende je eine Fackel entzündet. Ihre Geschichten waren auch Teil der Zeremonie.

Die Nationalsozialisten hatten während des Zweiten Weltkrieges sechs Millionen Juden ermordet. Seit 1951 erinnert Israel am Holocaust-Gedenktag an die Opfer. Die Vereinten Nationen legten erst 2005 den Internationalen Holocaust-Gedenktag auf den 27. Januar fest. An diesem Tag 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz.

Anfang April hat die Bundesregierung beschlossen, die jährliche Unterstützung für Yad Vashem zu verlängern. Von 2022 bis 2031 will Deutschland weiterhin eine Million Euro pro Jahr zahlen. Diese Förderung läuft bereits seit 2012. Das Geld wird vor allem für die Digitalisierung von Dokumenten und für die pädagogische Arbeit eingesetzt. Ein Vertrag über die Fortsetzung der Finanzierung wird allerdings voraussichtlich erst nach Bildung einer neuen israelischen Regierung unterzeichnet werden.

Yad Vashem („Denkmal und Name“) in Jerusalem ist die größte Holocaust-Gedenkstätte der Welt. Sie wurde 1953 auf Beschluss des israelischen Parlaments gegründet. (jb/dpa)

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Eine Studie hat ergeben, dass 40 Prozent der jungen Deutschen, kaum oder kein Wissen über den Holocaust zu haben.

Im Januar fand der 75. Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz statt. Bundespräsident Steinmeier hielt in Yad Vashem eine historische Rede. Eine „Tagesschau“-Reporterin hatte mit ihrem Kommentar zu dieser Gedenkveranstaltung anschließend einen Proteststurm ausgelöst.