Wolfsburg. An Wolfsburger Schulen und Kitas läuft zur Eindämmung des Corona-Virus ab Montag nur noch ein Notbetrieb.

Wie in ganz Niedersachsen beginnen in Wolfsburg die Osterferien bereits am Montag. Alle Schulen, auch die Berufsbildenden Schulen und die Schulen in freier Trägerschaft, und die Kitas bleiben ab dem 16. März geschlossen. Die Tagespflege wird ebenfalls eingestellt.

Am Montag und Dienstag sind Notgruppen geöffnet. Ab Mittwoch, 18. März, sollen aber nur noch Kinder betreut werden, deren Eltern für die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur unverzichtbar sind. Geplant ist, pro Kindertagesstätte eine Gruppe für Kita-Kinder und eine Gruppe für Krippen-Kinder zu eröffnen und pro Ganztagsschule maximal 50 Schüler zu betreuen. „Ich gehe nicht davon aus, dass die Gruppenstärken erreicht werden“, sagt Bildungs- und Jugenddezernentin Iris Bothe.

In den Schulen übernehmen Lehrer die Notfallbetreuung zwischen 8 und 13 Uhr. Für Grundschüler in den Notgruppen sind nachmittags Lehrer oder pädagogische Fachkräfte aus der Ganztagsbetreuung da. Zu den Eltern, die ihre Kinder in die Gruppen schicken dürfen, gehören Ärzte, Hebammen, Pflegekräfte, Erzieher, Busfahrer und alleinerziehende Supermarkt-Verkäufer. Außerdem Mitarbeiter von Apotheken, Polizei, Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Krisenvorsorge, dem Volkswagen-Kraftwerk und dem Werksschutz, dem Gesundheitsbereich von Volkswagen, der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung, der Wolfsburger Entwässerungsbetriebe, der LSW, der Wasserverbände Vorsfelde und Weddel Lehre, der Stadt-IT, der Wobcom und der Wolfsburger Schulverpflegungsgesellschaft. Am Montag erhalten die Schulen und Kindertagesstätten Bescheinigungen, die sich Eltern aus diesen Berufsgruppen von ihren Arbeitgebern unterschreiben lassen können. Auch Härtefälle werden geprüft. Etwa, wenn ein Elternteil ohnehin schon eine Kündigung zu befürchten hat.

Die Pläne im Rathaus sahen eigentlich anders aus. Bis Donnerstagnachmittag, so Iris Bothe, habe man Vertreter der Schulen und Kindertagesstätten für den kommenden Montag einladen wollen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Nachdem durchgedrungen war, dass die Landesregierung die Schulen und Betreuungseinrichtungen wohl schließen würde, beratschlagte die Verwaltung am Donnerstag, wie die Schließung zu bewältigen sei. Am Freitag fanden dann Gespräche mit den Schulleitern und den Trägern der Kindertagesstätten statt, so dass alle informiert wurden.

Die Kommune hat sich bewusst entschieden, flächendeckend Notgruppen einzurichten, statt die Betreuung zu konzentrieren. So will sie verhindern, dass bei etwaigen Coronafällen in der Notbetreuung die gesamte Betreuung zusammenbricht. Aus demselben Grund werden besondere Vorkehrungen für die Kita am Klinikum Wolfsburg getroffen. Sie ist die einzige Einrichtung, deren Betrieb größtenteils wie gewohnt weiterlaufen soll. Dort werden die Gruppen auf zwei Gebäude verteilt. Die Schulen und Kitas haben im Notgruppenbetrieb unverändert die Aufgabe, nach Abwesenheiten zu prüfen, ob sich Familien im Ausland aufgehalten haben, bevor Kinder in die Notgruppen können.

Geschlossen werden neben Kitas und Schulen die Jugendeinrichtungen. Der Schülerverkehr ist ab Montag eingestellt, die städtische Osterferienbetreuung wird abgesagt. Auch hier gibt es Ausnahmen für Kinder, deren Eltern zum Erhalt kritischer Infrastruktur arbeiten müssen. Die Volkshochschule schließt ebenfalls. 128 Volkshochschulkurse werden abgesagt. „Die Informationen an die Kursteilnehmer gehen heute raus“, so Iris Bothe.

Aktuelle Informationen für Eltern stellt die Stadt Wolfsburg online bereit, unter www.wolfsburg.de/coronavirus

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