Berlin. Amok, Attentat, Morde. Und ein Unternehmen hat womöglich Orte, Uhrzeiten, Kontakte gespeichert. Was weiß Google über Tat und Täter?

Neulich sah ich einen faszinierenden Hack auf YouTube. Peter Lord, Manager beim Softwareproduzenten Oracle, demonstrierte, welche Informationen ein Smartphone mit dem Betriebssystem Android an Google liefert.

Das Gerät ohne SIM-Card hatte weder einen Browser geöffnet noch eine App in Betrieb, sondern war nur mit dem WLAN verbunden. Auf einem Bildschirm war zu sehen, wie das Gerät gleichwohl im Sekundentakt an den Mutterkonzern funkte: Ort, Zeit, Bewegung, Temperatur, Luftdruck, Smartphones und Hotspots in der Nähe.

Das Betriebssystem Android ist von Google entwickelt worden und läuft auf schätzungsweise zweieinhalb Milliarden Smartphones, scheinbar kostenlos. Nicht ganz. Nutzer zahlen unter anderem mit ihren Daten, in Lords Experiment etwa vier MB pro Stunde. Es ist so, als stelle der weltreichste Konzern seinen Nutzern ein Trimmfahrrad ins Wohnzimmer: toll, kostenlose Fitness. Der entstehende Strom allerdings wird an Google geliefert.

Betriebssystem Android liefert unentwegt Daten an Google