Berlin. Veronika Fitz ist nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren verstorben. Die Grimme-Preisträgerin verstarb im Kreise ihrer Familie.

  • Die Schauspielerin Veronika ist im Alter von 83 Jahren verstorben
  • Fitz war vor allem bekannt aus Serien wie „Forsthaus Falkenau“ und „Die Hausmeisterin“
  • Die Grimme-Preisträgerin hatte zuletzt mit einer schweren Krankheit zu kämpfen

Sie hatte lange mit einer schweren Krankheit zu kämpfen, nun ist Veronika Fitz im Alter von 83 Jahren verstorben, wie ihre einzige Tochter, Ariela Bogenberger, am Samstag bekanntgab. „Sie war eine wunderbare und eigensinnige Frau“, sagte Bogenberger der Deutschen Presse-Agentur. Fitz sei im Kreise ihrer Familie gestorben. Zuletzt hatte sie 2010 im Fernseh-Drama „In aller Stille“ vor der Kamera gestanden – und damit nach einem Drehbuch ihrer Tochter gespielt.

Fitz wirkte im Fernsehen in vielen Filmen und Serien mit, darunter auch im „Forsthaus Falkenau“ – dort war sie seit 2006 Teil des Ensembles. Auch in „Der Bulle von Tölz“ stand sie vor der Kamera. Fitz wurde 83 Jahre alt, hatte lange an einer schweren Krankheit gelitten.

Bekannt wurde die Schauspielerin vor allem auch durch ihre Hauptrolle in der BR-Serie „Die Hausmeisterin“ an der Seite von Helmut Fischer und Ilse Neubauer. Eine Rolle, die sie nie ganz los wurde – die Fans assoziierten sie Zeit ihres Lebens mit den Locken und dem Kittel: „Das war die Rolle meines Lebens, obwohl sie mir nur bedingt Ruhm eingebracht hat“, sagte sie in einem interview mit der Mittelbayerischen Zeitung. Immerhin: Für diese Rolle erhielt sie den Grimme-Preis.

Veronika Fitz: Die „Hausmeisterin“ für viele ein Vorbild

„Die Martha Haslbeck war schon eine starke, unabhängige Frau. Ihre späte Emanzipation war für viele Frauen ein Vorbild“, erklärte sie über die „Hausmeisterin“. Passend zu ihr selbst, die ihre Tochter Ariela Bogenberger allein großziehen musste.

Veronika Fitz im Jahr 1989 als „Die Hausmeisterin“ Martha Halsbeck, die vom Postboten Angerer (gespielt von Willy Harlander) umschwärmt wird.
Veronika Fitz im Jahr 1989 als „Die Hausmeisterin“ Martha Halsbeck, die vom Postboten Angerer (gespielt von Willy Harlander) umschwärmt wird. © imago images/United Archives | United Archives / kpa, via www.imago-images.de

Ihr Mann, der Schauspieler Willi Anders, war bereits 1971 gestorben – ein Suizid, nachdem Fitz den schweren Alkoholiker verlassen hatte. Mit dem Schauspieler Gerhard Zemann war sie später neun Jahre liiert.

Bogenberger machte sich einen Namen mit den Drehbüchern zu „Marias letzte Reise“ und „In aller Stille“. Zudem war sie lange Mitglied einer Sekte, berichtete später von einem Leben mit Drogen und Sex in der „Kirschblütengemeinde“.

Veronika Fitz lebte zurückgezogen am Chiemsee

In den 1970er Jahren war sie festes Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen. Zudem trat sie im Münchner Volkstheater und am Bayerischen Staatsschauspiel auf. Fitz lebte zuletzt zurückgezogen im oberbayerischen Prien am Chiemsee in einem Seniorenheim.

2014 erlebte Fitz einen tragischen Unfall, der sie zum Karriereende führte. Sie war mit einem Radfahrer zusammengestoßen, musste eine langwierige Reha auf sich nehmen.

Vor zehn Jahren sprach sie in einem Interview mit „Hallo München“ über ihre Gesundheit, erklärte, sie habe gute Gene und sich für eine 75-Jährige gut gehalten. Dort redete sie auch über ihre Familie: „Ich bin mittlerweile sogar Uroma. Meine Enkelin hat mit 16 ein Kind bekommen, das Kind ist zauberhaft, der junge Vater ist 18 und entzückend.“

Sie selbst war das jüngste von acht Kindern, „zwei Geschwister vor mir sind gestorben – deswegen war der Altersunterschied sehr groß.“

Nichte Lisa Fitz: Einmalige und originelle Schauspielkunst

Ihre Nichte, die Kabarettistin Lisa Fitz (67), sagte der dpa: „Die Todesnachricht hat mich schwer erschüttert – ich hatte sie immer sehr lieb.“ Sie erinnerte sich: „Was ich an ihr hoch geschätzt habe, war ihre einmalige und originelle Schauspielkunst.“

Als achtes Kind war Veronika Fitz 1936 in eine Künstlerfamilie aus Dießen am Ammersee hineingeboren worden. Der Vater war Bühnenautor, die Mutter Opernsängerin. „Das war mein Lebensmotto, Schauspielerin zu werden“, sagte sie einmal dem BR. „Ich wollte nie etwas anderes machen.“