West Virginia. In den USA haben 30 angehende Gefängniswärter auf einem Gruppenfoto einen Hitlergruß gezeigt. Die Aufnahme hat Konsequenzen für sie.

In den USA werden 30 angehende Gefängniswärter aus dem Bundesstaat West Virginia entlassen, weil sie auf einem Gruppenfoto offenbar allesamt die Hand zum Hitlergruß gehoben haben. Der Gouverneur des Bundesstaats, Jim Justice, kritisierte das Verhalten am Montag scharf: „Unter meiner Aufsicht wird diese Art von Verhalten in keiner Regierungsbehörde des Bundesstaates toleriert werden.“

US-Medien hatten das Foto bereits Anfang Dezember publik gemacht. Darauf sind die uniformierten angehenden Gefängniswärter zu sehen, wie sie ihren rechten Arm in die Höhe recken. Darüber steht „Heil Byrd“ – ein Verweis auf die Ausbilderin Kassie Byrd. Die Behörden leiteten daraufhin Ermittlungen ein.

Hitlergruß von angehenden Wärtern – Ausbilderin weist Kritik zurück

Einem Untersuchungsbericht zufolge äußerte eine Mitarbeiterin der Gefängnisbehörde Byrd gegenüber Bedenken über das Foto. Die Ausbilderin habe dies zurückgewiesen: „Es ist nichts falsch daran. Wir haben Leute mit allen Hautfarben und Hintergründen auf diesem Foto, und alle machen mit.“ Die Bildüberschrift „Heil Byrd“ begründete die Ausbilderin mit dem Satz, sie sei „ein harter Hund wie Hitler“.

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Dem Untersuchungsbericht zufolge liegt dem Foto keine offen rassistische Absicht zugrunde, sondern „Ignoranz“ und ein „schockierender Mangel an Urteilsvermögen“. Der Vorfall habe dem Ansehen der Gefängnisverwaltung geschadet und widerspreche den Werten der Behörde.

Antisemitische Gewalttat – Mann greift Juden mit Machete an

Das Foto hat auch vor dem Hintergrund einer Reihe antisemitischer Gewalttaten in den USA für Empörung gesorgt. Erst am Samstag verletzte ein Mann beim Angriff auf das Haus eines Rabbiners in Monsey im Bundesstaat New York fünf Menschen mit einer Machete. Der Angreifer wurde später festgenommen.

In seiner Wohnung fanden Ermittler antisemitische Tagebucheinträge mit Verweisen auf Adolf Hitler und die NS-Zeit. Die Behörden legen dem 37-Jährigen ein Hassverbrechen zur Last.

Im Oktober hatte auch in Deutschland ein antisemitischer Anschlag in Halle für Entsetzen gesorgt. Stephan B. hatte versucht, in eine Synagoge einzudringen. Als er scheiterte, erschoss er eine Passantin und einen Gast eines Döner-Imbisses. Er übertrug seine Tat über das Internet. (afp/les)