Berlin. Verbraucherschützer fordern eine bessere Kontrolle der Werbung für Kindernahrung. Viele Produkte enthalten zu viel Zucker und Fett.

Comics, Rätsel und bunte Verpackungen – mit speziell konzipierter Werbung versuchen Unternehmen ungesunde Produkte für Kinder attraktiv zu machen. Damit soll jetzt Schluss sein, das fordern zumindest Verbraucherschützer.

„Wenn ich der Meinung bin, Zucker-, Salz- und Fettbomben verkaufen zu wollen, dann darf es eben keine an Kinder gerichtete Werbung geben“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale-Bundesverbands, Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur.

Verbraucherschützer: Keine Werbung für Kinder bei ungesunden Produkten

Speziell auf Kinder zugeschnittene Werbung solle nur noch bei Lebensmitteln erlaubt sein, die den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation entsprächen. „Und das bedeutet eben kein Übermaß an Zucker, Salz und Fett.“

Viele Lebensmittelhersteller versuchten mit ihrer Werbung gezielt Kinder anzusprechen. „Aber dann kommt auf den Teller oder in die Tasse kein gesundes Müsli, kein gesunder Fruchtriegel, kein gesunder Kinderjoghurt“, beklagte Müller.

Viel Zucker und Fett schlecht für Kinder und Gesellschaft

Gerade für die Entwicklung von Kindern seien Zucker- und Fettbomben fatal. „Es kann viel persönliches Leid bedeuten und auch für die Gesellschaft enorme Kosten, wenn es hier zu Fehlernährung kommt.“ Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) setze hier auf Freiwilligkeit, doch das funktioniere nicht.

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Vor Weihnachten hatte die Verbraucherorganisation Foodwatch die Bundesregierung bereits aufgefordert, gegen Werbung für ungesunde Kinderprodukte vorzugehen.

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    Auch die Werbung für andere schädliche Produkte wird immer wieder diskutiert. So soll in Deutschland Schritt für Schritt die Werbung für Tabak verboten werden. Im Dezember hatte die Unionsfraktion ihren Widerstand aufgegeben. Als erster Schritt soll ab 2021 die Kinowerbung für Zigaretten verboten werden. (dpa/msb)