Basel. In Gottesdiensten an Heiligabend wird meist Besinnlichkeit und Frieden vermittelt. Doch in Basel gab es dieses Weihnachten Aufregung.

Mitten im Gottesdienst an Heiligabend haben vermummte Aktivisten in Basel in der Schweiz die besinnliche Stimmung in der Dorfkirche von Kleinhüningen gestört. Hintergrund der Aktion war der Unmut der Gruppe über die Pfarrerin der Gemeinde.

Mit einem Transparent mit der Aufschrift „Frieden statt Hetze“ hatten die Aktivisten die Kirche betreten und die Geistliche Christine Dietrich beschimpft. Der Küster und Gemeindemitglieder hätten die Demonstranten nach Angabe der Kirche aus der Kirche geleitet.

Die Pfarrerin hatte nach Angaben der Kirche bis 2011 auf einem rechtsnationalen Blog aus Deutschland Beiträge veröffentlicht. Dafür sei sie von ihrer damaligen Anstellungsbehörde gerügt worden, erklärte die Gemeinde. In der Folge habe sie sich entschuldigt und von dem Blog distanziert.

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Die Kirche hat in einer Mitteilung angekündigt, gegen die Störer vorzugehen. „Das geht definitiv zu weit“, wird Kirchenratspräsident und Pfarrer Lukas Kundert zitiert. „Die Kirche prüft deshalb eine Strafanzeige.“ In der Anzeige soll es um Hausfriedensbruch und Nötigung gehen. Die Gemeinde beruft sich darauf, dass Besucher des Gottesdienstes in Angst und Schrecken versetzt worden seien – vor allem habe dies für Kinder gegolten.

Gottesdienst in Basel gestört: Pfarrerin setzt Messe fort

Die Pfarrerin Christine Dietrich äußerte sich der Mitteilung zufolge ebenfalls zu dem Vorfall. „Die Reaktion der Gottesdienstbesucher auf die Aktion war eine Mischung von Entsetzen und Angst“, so Dietrich. Sie habe nach einer kurzen Stellungnahme den Gottesdienst jedoch fortgesetzt. „Das Thema ‘fürchtet euch nicht!’ war in dem Zusammenhang umso passender“, sagte Dietrich in Bezug auf die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas-Evangelium.

So heißt es in der Bibel über die Zusammenkunft eines Engels mit den Hirten vor Bethlehem: „Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird“. (dpa/ac)