Zürich. Im Zoo in Zürich ist es am ersten Weihnachtsfeiertag zu einem Zwischenfall gekommen. An dessen Ende wurde ein Krokodil erschossen.

Im Zoo in Zürich hat sich ein Krokodil in die Hand einer Tierpflegerin verbissen und minutenlang nicht mehr losgelassen. Andere Pfleger versuchten noch, das Tier abzulenken, doch es half nichts: Das Tier musste schließlich erschossen worden. Die Frau wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

„Die Tierpflegerin wollte das Gehege reinigen. Dafür wurde das männliche Philippinen-Krokodil von dem Bereich abgetrennt“, sagte Zoo-Direktor Alex Rübel unserer Redaktion. Trotz dieser Barriere sei es dem Tier gelungen, nach der Hand der Frau zu schnappen.

„Es ließ nicht mehr ab. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, das Tier zu töten.“ Man habe für solche Notfälle ein ausgereiftes Sicherheitssystem, das sich nun bewährt habe. Ein anderer Pfleger sei alarmiert worden und habe das Tier gemäß dieses Plans erschossen. Das sei bedauerlich, sagte Rübel. „Aber das Leben und die Gesundheit unserer Tierpflegerin hatten natürlich Vorrang.“

Krokodil beißt Pflegerin – Hand der Frau konnte gerettet werden

Warum genau das Tier trotz der Absperrung angreifen konnte, müsse nun zusammen mit der Stadtpolizei Zürich geklärt werden, auch durch Aussagen der Mitarbeiterin. „Ihr geht es den Umständen entsprechend gut“, sagte Rübel. „Nach bisherigen Erkenntnissen kann ihre Hand gerettet werden.“

Das Krokodil sei etwa 1,5 Meter lang und rund 15 Kilogramm schwer gewesen. Auffällig geworden sei das seit 2007 im Züricher Zoo lebende Reptil bisher noch nie, sagt Rübel. „Allerdings handelt es sich eben um ein wildes und potenziell gefährliches Tier.“ An einen vergleichbaren Vorfall könne er sich in den 30 Jahren seiner Laufbahn nicht erinnern.

Das Krokodil gehörte zur seltenen Art der Philippinen-Krokodile von den Mindanao-Inseln, von denen es nur noch 250 Exemplare in freier Wildbahn gebe. Im Zoo Zürich lebe noch ein Weibchen derselben Art, sagte Rübel. Ob der Zoo sich nach einem neuen Männchen umschauen wolle, sei bisher noch nicht entschieden.