Berlin. In Bayern hat ein Schüler einen Mitschüler offenbar mit einer falschen Todesanzeige gemobbt. Es war nicht der erste Fall an der Schule.

Die Polizei ermittelt in Bayern wegen einer falschen Todesanzeige, mit der ein Schüler offenbar einen Mitschüler gemobbt hat. Wie die Polizei mitteilte, erschien am Freitag in der „Augsburger Allgemeinen“ eine Traueranzeige, die den angeblichen Tod eines 13-Jährigen aus Nördlingen vermeldete.

Am Mittwoch gestand ein 14-Jähriger weitgehend die Tat. Bei einer Vernehmung habe „der 14-Jährige zwischenzeitlich die ihm zur Last gelegten Taten größtenteils eingeräumt“, hieß es seitens der Polizei. Die Ermittlungen zum Motiv dauerten noch an. Es dürfte „im Persönlichkeitsbild des offenbar IT-affinen Jugendlichen zu suchen“ sein, erklärte die Polizei.

Die Kripo habe Ermittlungen zuvor gegen den 14 Jahre alten Schüler aufgenommen. Bei dem Jungen stellten die Ermittler zahlreiche Datenträger sicher, die nun ausgewertet werden.

Falsche Todesanzeige aus Nördlingen – Polizei ermittelte schon an Realschule

Der Schüler war bereits am Freitag in Anwesenheit seiner Eltern zu den Vorwürfen befragt worden, stritt dabei eine Beteiligung aber ab, wie die Polizei mitteilte. Die „Augsburger Allgemeine“ schrieb in einer Mitteilung in eigener Sache, dass sie „intensiv mit der Kriminalpolizei“ zusammenarbeiten werden und auch Anzeige erstatten wolle.

An der Realschule der beiden Schüler in Nördlingen hatte es zuvor schon zuvor andere Fälle von Mobbing gegeben. Im November hatte die Kriminalpolizei mitgeteilt, dass fünf Jungen und Mädchen der 8. Klasse Opfer von Mobbing in sozialen Netzwerken geworden sind.

Unter anderem wurden den Kindern Pornos geschickt. Wie die Kriminalpolizei dem „Bayerischen Rundfunk“ bestätigte, gebe es einen Zusammenhang zwischen den Fällen und der falschen Todesanzeige.

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