New York. Das Jahr 2019 wird wohl das zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Forscher sind besorgt. Wie der Trend für 2020 aussieht.

Dürreperioden im Sommer, Frühlingstemperaturen im Winter – unser Planet wird wärmer und wärmer. Das Jahr 2019 wird wohl das zweitheißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880 werden, hinter 2016. Für das kommende Jahr 2020 sehen die Prognosen nicht besser aus.

„Der Planet Erde schwitzt weiterhin in unerbittlicher Hitze“, heißt es von der US-Wetterbehörde NOAA. Die durchschnittliche Temperatur über den Land- und Ozeanflächen unseres Planeten lag laut NOAA von Januar bis Oktober 2019 0,94 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts von 14,1 Grad Celsius.

Klima: Nur das Jahr 2016 war wärmer als 2019

Damit schrammte 2019 nur ganz knapp – um 0,09 Grad Celsius – am Rekordjahr 2016 vorbei. Unter den zehn heißesten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen finden sich zudem 2015, 2017, 2018, 2014, 2010 und 2013.

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Besonders betroffen von der Rekordwärme waren Alaska, der Nordwesten Kanadas, Zentralrussland sowie das südliche Afrika, Madagaskar, Australien und Asien. In einigen Teilen der USA und im Süden Kanadas war es ein wenig kälter als im Durchschnitt, aber nicht rekordkalt.

In Deutschland liegt 2019 für die bisherigen Monate von Januar bis Oktober auf Platz zwei der wärmsten Jahre seit 1881, gemeinsam mit 2014. Das teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Wärmer war dieser Zeitraum nur im Jahr 2018.

Keine Entwarnung für das Jahr 2020

Doch nicht nur die anhaltende Hitze macht den Forschern Sorgen. Besonders problematisch sind auch extreme Wetterereignisse wie etwa Dürreperioden und Wirbelstürme, der hohe Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2) und die geringe Ausbreitung der Eisdecke in Arktis und Antarktis.

Für das kommende Jahr 2020 sieht der Trend nicht weniger besorgniserregend aus. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern dürfte Ende nächsten Jahres das Klimaphänomen El Niño wieder in der Pazifikregion auftreten, das mit wärmeren Wassertemperaturen im tropischen Pazifik einhergeht. Aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen würden sich die Wetterbedingungen weltweit verschieben.

Das EU-Parlament hat am vergangenen Donnerstag den Klimanotstand ausgerufen. Auch das umstrittene Klimapaket der Bundesregierung könnte nun noch einmal angepasst werden. Gehandelt werden muss in jedem Fall dringend – Klimaforscher sprechen bereits von einem „Notfallzustand“.