Bangkok. In einem thailändischen Nationalpark wurde ein toter Hirsch mit sieben Kilo Plastik im Magen gefunden. Das Tier war qualvoll verendet.

Viele Länder haben Plastik bereits den Kampf angesagt. Im Supermarkt findet man fast nur noch Papiertüten, Strohhalme sind verpönt, Wasser wird wieder aus Glasflaschen getrunken. Die Maßnahmen sind gut gemeint, kommen vielerorts aber leider zu spät.

Überall auf der Welt verende Tiere qualvoll, weil ihre Mägen voller Plastik sind. So auch jetzt in Thailand. Im Nationalpark „Khun Sathan“ im Norden des Landes wurde ein toter Hirsch mit sieben Kilogramm Plastik im Magen gefunden.

Thailand ist bekannt für exzessiven Plastik-Verbrauch

Mitarbeiter des Nationalparks zeigen den Mageninhalt des verendeten Hirsches.
Mitarbeiter des Nationalparks zeigen den Mageninhalt des verendeten Hirsches. © VIA REUTERS | Handout .

Das verendete Tier hatte unter anderem Plastikbeutel und -müll, Gummihandschuhe, Unterwäsche und ein Handtuch in seinem Magen. Es habe wahrscheinlich lange vor seinem Tod angefangen, den Müll zu essen, wie der Leiter der Abteilung für Nationalpark, Wildtiere und Pflanzenschutz des thailändischen Umweltministeriums gegenüber BBC News Thai erklärte.

Man gehe davon aus, dass der Plastikmüll den Verdauungstrakt des zehnjährigen Hirsches verstopft habe. Eine Untersuchung soll nun Klarheit bringen.

Thailand ist für seinen exzessiven Plastik-Verbrauch und einen vergleichsweise sorglosen Umgang mit Plastikmüll bekannt. Laut Greenpeace werden dort jährlich bis zu 75 Milliarden Plastiktüten weggeworfen.

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