Rangun. Ein 41-Jähriger ist von einer Landmine getötet worden. Der Deutsche soll mit einem Motorroller in ein Sperrgebiet gefahren sein.

In Myanmar ist ein deutscher Tourist gestorben. Wie örtliche Medien unter Berufung auf Behörden berichten, soll er bei der Explosion einer Landmine ums Leben gekommen sein. Seine Begleiterin wurde bei dem Unfall im östlichen Bundesstaat Shan verletzt.

Laut einer lokalen Hilfsorganisation ist der Mann Deutscher, die Frau Argentinierin. Die Deutsche Botschaft in Rangun bestätigte das zunächst nicht.

Die Zeitung „Myanmar Times“ gab das Alter des Mannes mit 41 Jahren an. Die Leiche sei ins Krankenhaus in Hsipaw gebracht worden. Laut der Organisation Charity Without Borders, die in der Region tätig ist, hatten sich die Touristen einen Motorroller geliehen. „Sie fuhren alleine ohne Ortsführer, und es handelte sich um ein Sperrgebiet“, sagte Aung Zwa Win von der Organisation.

Touristen dürfen im Bundesstaat Shan die Stadt Hsipaw mit ihren königlichen und religiösen Sehenswürdigkeiten besuchen, sollen aber aus Sicherheitsgründen nicht auf eigene Faust die Umgebung erkunden.

Zahl der Landminen-Opfer in Myanmar hoch

In der bergigen Region kam es zuletzt zu Gefechten zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Laut einer Studie zu Streumunition liegt das südostasiatische Land zudem bei der Zahl der Landminen-Opfer hinter Afghanistan, Syrien und Jemen auf Platz vier. Grund ist der jahrzehntelange Konflikt zwischen dem Militär und verschiedenen bewaffneten Gruppen, die nach mehr Autonomie streben.

In den vergangenen Wochen sind auch in anderen Ländern deutsche Touristen verletzt worden oder ums Leben gekommen. Vor der Küste der Malediven war ein 41-Jähriger bei einer Militärübung von einer Kugel getroffen worden. Auf der Insel Phuket wurde ein 63-Jähriger von einem Motorboot erfasst. Er starb im Krankenhaus. Auf Mallorca trieb ein Deutscher regungslos auf dem Wasser. Rettungsversuche scheiterten. (jb/dpa)