Huntsville/El Paso. In den USA ist der Anführer einer Neonazi-Gang hingerichtet worden. Justen Hall hatte Anfang der 2000er-Jahre zwei Menschen umgebracht.

In den USA ist am Mittwoch der Anführer einer Neonazi-Gang nach fast 20 Jahren in der Todeszelle hingerichtet worden. Das berichteten diverse Medien. Der 38-jährige Justen Hall hatte Anfang der 2000er-Jahre zwei Menschen ums Leben gebracht.

Das erste Opfer des Anführers der rassistischen „Aryan Circle“-Gang war eine 28-jährige Transfrau, die Hall im April 2002 erschossen hatte. Nach seiner Festnahme war er allerdings auf Kaution freigelassen worden. Dies wurde der 29-jährigen Melanie Billhartz zum Verhängnis.

Neonazi tötete zwei Menschen: Fingerkuppen mit Machete abgetrennt

Billhartz, die nach dem Tod ihrer Mutter mit Drogen experimentiert hatte und in die falschen Kreise geraten war, war im Oktober 2002 von Justen Hall mit einem Verlängerungskabel stranguliert und ihre Leiche anschließend in einem Vulkankrater rund 50 Kilometer außerhalb von El Paso, New Mexico, vergraben worden.

Wie „Newsweek“ berichtete, habe Hall einen Komplizen angewiesen, Billhartzs Fingerkuppen mit einer Machete abzutrennen, um die Identifizierung der Getöteten zu erschweren. Die junge Frau musste sterben, weil Hall Angst hatte, dass sie seine Drogengeschäfte aufdecken würde, die der damals 21-Jährige von seinem Haus aus führte.

Bereits 19 Hinrichtungen in den USA im Jahr 2019

Die Anwälte von Hall hatten noch versucht, die Hinrichtung zu verhindern und ihren Mandaten für schuldunfähig erklären zu lassen. Dieser hatte die Morde jedoch gestanden, der Antrag wurde abgelehnt. Einem Richter schrieb er 2016: „Ich mag die Person, die ich geworden bin, nicht. Ich muss hingerichtet werden wie der tollwütige Hund, der ich bin.“

Insgesamt dauerte es 19 Minuten, bis Hall nach dem Verabreichen der Giftspritze starb. Der 38-Jährige ist der 19. Insasse, der in diesem Jahr in den USA hingerichtet wurde. Die Todesstrafe ist in den USA ein umstrittenes Thema, das auch auf politischer Ebene immer wieder zu Diskussionen führt. Besonders US-Präsident Donald Trump wird für seine radikale Haltung oft kritisiert.