Münster/Neuenkirchen. Im Fall des Todes einer 79-Jährigen in Neuenkirchen gibt es eine Wende. Der zunächst freigelassene Sohn wurde wieder festgenommen.

Der Verdacht hat sich erhärtet: In Neuenkirchen, im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen, soll ein Mann seine Mutter Ende Juni in einem Brunnen ertränkt haben. In der Nacht zu Dienstag nahm die Polizei den 55-Jährigen erneut fest. Nach der Tat stand der Mann bereits unter Verdacht, musste jedoch mangels Beweisen wieder freigelassen werden.

Zuvor hatte das Amtsgericht Münster auf Antrag der Staatsanwaltschaft bereits Haftbefehl gegen den Beschuldigten wegen des dringenden Tatverdachtes des Mordes erlassen, wie die Staatsanwaltschaft Münster, der Kreispolizeibehörde Steinfurt und des Polizeipräsidiums Münster in einer gemeinsamen Pressemitteilung berichten.

Bei Obduktion Tod durch Ertrinken festgestellt

„Dem Mann aus Neuenkirchen wird zur Last gelegt, in den späten Abendstunden des 25. Juni seine Mutter an einem Gurt und einer im Brunnen stehenden Leiter herabgelassen und in dem zwei Meter tiefen Wasser des Brunnens ertrinken lassen zu haben“, so Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt.

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Bei einer Obduktion der Verstorbenen war bereits am 27. Juni der Tod durch Ertrinken festgestellt worden. „Die am Kopf der Leiche festgestellten Hämatome dürften nach den umfangreichen Spurensicherungen und -auswertungen der Mordkommission der 79-Jährigen außerhalb des Brunnens zugefügt worden sein“, sagte der Oberstaatsanwalt. Der Tatverdächtige habe seine durch den Angriff vermutlich wehrlose Mutter in den Brunnen herabgelassen und dort getötet.

Das Motiv des Täters könnte ein Erbstreit sein

Als Motiv der Tat vermutet die Polizei einen Streit über das Erbe der Frau. Die 79-Jährige habe geplant, Großteile ihres Grundbesitzes zu verkaufen, so der Leiter der Mordkommission Kriminalhauptkommissar Joachim Poll. Der Sohn habe seine Pläne, das Anwesen seiner Mutter für sein eigenes Geschäft zu nutzen, in Gefahr gesehen.

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