Dubai. Indien feiert den 150. Geburtstag von Mahatma Gandhi, nicht alle freut das. Unbekannte stahlen die Asche des Unabhängigkeitskämpfers.

Eigentlich ist es ein ganz besonderer Ehrentag, ein Jubiläum, das in Indien groß gefeiert wurde. Allerdings wurde das Fest zum 150. Geburtstag von Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi überschattet.

Denn während er gleichzeitig als Nationalheld besonders geehrte wurde, stahlen Unbekannte die Asche Gandhis aus seinem Denkmal in Zentralindien. Zusätzlich zu dem Diebstahl begingen sie auch noch Sachbeschädigung, beschmierten ein Bild von ihm mit dem Wort „Verräter“. Der Fernsehsender India Today berichtete am Donnerstag darüber.

Gandi wurde 1869 geboren, starb 1948 – das Denkmal wurde nach seiner Ermordung errichtet.

Gandhis Asche gestohlen – viele hassen den Unabhängigkeitskämpfer

Chennai in Indien: Schüler und Schülerinnen bilden mit ihren Körpern gemeinsam ein Porträt des indischen Freiheitskämpfers Gandhi sowie den Ausruf
Chennai in Indien: Schüler und Schülerinnen bilden mit ihren Körpern gemeinsam ein Porträt des indischen Freiheitskämpfers Gandhi sowie den Ausruf "Save life, save nation". © dpa | R Gnanasasthaa

So geliebt Gandhi ist, so gehasst ist er auch: Für radikale Hindus ist Gandhi wegen seines Einsatzes für ein säkulares Indien ein Ärgernis. Gandhis Mörder Nathuram Godse gehörte der hindunationalistischen Rashtriya Swayamsewak Sangh (RSS) an.

Er erschoss Gandhi nur wenige Monate nach der Unabhängigkeit Indiens, weil er der Ansicht war, dass dieser bei der Teilung des Subkontinents die indischen Muslime auf Kosten der Hindus bevorzugt habe.

Gandhi hatte mit seinem gewaltfreien Widerstand die britische Kolonialmacht in die Knie gezwungen. Am 2. Oktober jährte sich seine Geburt zum 150. Mal.

Statue für den Gandhi-Mörder gefordert

Die Ermordung von Gandhi galt jahrzehntelang als Schande für die Hindunationalisten. Seit Beginn der Regierung von Premierminister Narendra Modi 2014 ist jedoch eine Trendwende spürbar. Hindu-Hardliner fordern eine Statue für den Gandhi-Mörder und wollen den Hinduismus als Staatsreligion in der Verfassung verankern.

Etwa 80 Prozent aller 1,2 Milliarden Inder sind Hindus, doch das Land hat auch eine beachtliche muslimische Minderheit mit 13 Prozent. Darüber hinaus gibt es Christen, Buddhisten, Jainisten und Sikhs.

Indien hat vor einigen Monaten die höchste Statue der Welt bauen lassen – sie ist 182 Meter hoch.