Berlin. Der „Berlin Tag und Nacht“-Star Jan Leyk hat Privatinsolvenz angemeldet. Das teilt er in einem emotionalen Video seinen Fans mit.

Jan Leyk hat Privatinsolvenz angemeldet und leidet unter Panikattacken und Depressionen. Das teilt der ehemalige „Berlin Tag und Nacht“-Darsteller in einem emotionalen Video mit.

„Ich bin gerade einfach krank, mir geht es nicht gut, mir geht es beschissen. Ich bin komplett pleite, ich werde in die private Insolvenz gehen“, so der 34-Jährige in seiner Instagram-Story.

Er habe vor eineinhalb Jahren vom Finanzamt eine „Betriebsprüfung reingeknallt bekommen“, für die Jahre 2014, 2015 und 2016. „Das sind drei Jahre gewesen bei mir, in denen ich unfassbar viel Geld verdient habe“.

Jan Leyk: Briefe vom Finanzamt nicht ernst genommen

Das Geld habe er zum Teil für soziale Zwecke gespendet, zum Teil aber auch für seinen eigenen luxuriösen Lebensstil ausgegeben. Er habe in „Saus und Braus gelebt“ und Geld verschwendet. Glücklich und gesund gemacht hätten ihn seine teuren Uhren jedoch nicht.

Kein Geld mehr zu haben sei für ihn ein „grausames Gefühl“. Auch, weil er ein Mann sei. „Ich mache da einen Unterschied zwischen Männer und Frauen. Ich bin da noch etwas alter Natur, ich finde es wichtig, dass der Mann einer Frau auch eine finanzielle Sicherheit geben kann,“ sagt Leyk.

Er sei etwas chaotisch und habe Briefe oft nicht rechtzeitig geöffnet, gibt der DJ zu. Rechnungen habe er aber immer nachbezahlt.

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Jetzt müsse er selbst für Auftritte, bei denen er gratis aufgelegt hätte, Steuern nachbezahlen. Er habe keine Chance, seine Schulden in Raten zu begleichen, sondern werde „auf die Straße verfrachtet“. Dabei bleibe ihm noch ein wenig Kraft.

Ein Glück, das andere Menschen in ähnlichen Situationen nicht hätten. Sie würden „vom Finanzamt und von diesem Land“ ins Grab gebracht.

In der Schule nie gelernt, eine Steuererklärung zu machen

Schuld an seiner Lage sei auch das Schulsystem. „Ich habe die größte Scheiße in der Schule gelernt, aber ich habe nie gelernt, was es heißt, Verträge zu unterschreiben, eine Steuererklärung zu machen, sich Selbstständig zu machen“, so der DJ.

Um anderen Menschen zu helfen, sammelt Leyk jetzt Spenden für seine neue Organisation „Kopfkirmes“, die eine Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen werden soll.

Er selbst wolle jetzt einfach wieder gesund und glücklich werden, wieder lachen können und frei sein. Dazu brauche er kein Geld und auch nicht das Finanzamt. (msb)

Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.