Rouen. In Nordfrankreich ist in einer Chemiefabrik ein Brand ausgebrochen. Schwarzer Rauch zieht über die Gemeinde, Schulen sind geschlossen.

Dichte schwarze Rauchwolken liegen über der Stadt Rouen in Nordfrankreich: In einer Chemiefabrik ist ein schweres Feuer ausgebrochen. Das teilte die örtliche Präfektur am Donnerstag mit.

Behörden riefen Bürger dazu auf, den Bereich um die Fabrik in der Normandie zu meiden. Anwohner in einem Umkreis von 500 Metern sollten zu Hause bleiben, teilte das Innenministerium mit. In Rouen und zehn umliegenden Gemeinden bleiben demnach Schulen und Kinderkrippen geschlossen. Bewohner von Altenheimen sollten diese nicht verlassen.

Brand in Chemiefabrik in Frankreich: Ursache ist bislang unklar

Das Feuer wuchs in der Nacht zu Donnerstag zu einem schweren Großbrand heran, Medien berichteten von Explosionen.
Das Feuer wuchs in der Nacht zu Donnerstag zu einem schweren Großbrand heran, Medien berichteten von Explosionen. © BLAS GARCIA PHOTOGRAPHY | BLAS GARCIA PHOTOGRAPHY

Französische Medien berichteten von riesigen Flammen und Explosionen in der Fabrik des Unternehmens Lubrizol, das Zusatzmittel für Öle herstelle. Menschen seien bisher nicht zu Schaden gekommen, so die Präfektur.

Es seien 130 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Brandursache war zunächst unklar.

Chemiefabrik ist besonders gefährlicher Produktionsstandort

Die Fabrik gehört in die sogenannte Seveso-Kategorie von gefährlichen Produktionsstandorten, die von Behörden besonders überwacht werden. Im italienischen Seveso bei Mailand war es 1976 zu einem verheerenden Chemieunfall gekommen.

Der Präfekt der Region Normandie, Pierre-André Durand, sagte dem Nachrichtensender Sender BFMTV, es gebe zunächst keine „hohe Giftigkeit“ bei Proben. Rouen ist eine regionale Metropole und liegt an der Seine zwischen Paris und der Hafenstadt Le Havre.

Im Juli war es in Berlin zu einem schweren Brand gekommen. In einer Lagerhalle des Asia-Marktes Dong Xuan war ein Feuer ausgebrochen, dichte Rauchwolken zogen über die Hauptstadt. (mbr/dpa)