Berlin. Wegen eines Defektes mussten Fahrgäste eines ICEs vier Stunden auf ihre Weiterfahrt warten. Doch es gab danach sogar Lob für die Bahn.

Fahrgäste eines ICE mussten am Mittwochabend viereinhalb Stunden auf ihre Weiterfahrt auf der Strecke Berlin nach Köln warten. Der Zug war von Berlin aus nur einige Kilometer weit gefahren, dann blieb er stehen.

Der Grund für den Stillstand war ein Problem mit einem Stromabnehmer an dem Zug. Die rund 600 Fahrgäste standen deshalb ab 19.15 Uhr in der Nähe von Nauen in Brandenburg auf der Strecke. Erst gegen 22.15 wurden sie aus dem defekten Zug begleitet, ein Ersatzzug fuhr dann erst um 23.45 Uhr weiter, wie eine Bahnsprecherin sagte. „Wir bedauern das sehr.“

Weil Fahrgäste aus dem liegengebliebenen Fernzug ausgestiegen seien, habe sich die Evakuierung am späten Abend verzögert. Der Ersatzzug habe nicht vorfahren können, weil Passagiere im Gleisbereich unterwegs waren, so die Sprecherin. Bundespolizei und Feuerwehr hätten sie dann wieder zurückgeholt.

ICE bleibt bei Berlin liegen – Fahrgäste loben den Service

Bei dem liegengebliebenen Zug habe sich kurz nach der Abfahrt in Berlin-Spandau der Stromabnehmer gesenkt, so die Sprecherin. Das heißt, es bestand keine Verbindung mehr zwischen dem ICE und der Oberleitung. Es handelte sich um den ICE552, der über Hannover, Bielefeld, Hamm, Hagen und Wuppertal nach Köln fahren sollte.

Auf Twitter lobte ein Fahrgast die „coolen und freundlichen DB-Leute“. Ein anderer schrieb: „ICE552 steht und steht und steht. Leitmotto 2018: die Bahn will verlässlicher werden. Aber ein Dankeschön an die freundlichen Mitarbeiter“.

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Am späten Abend dann war große Erleichterung zu spüren: „Der Ersatzzug für ice552 ist da. Mit Strom. Mit Licht. Er ist wunderschön. Und vor allem ist er da.“ Als schließlich nach Stunden des Ausharrens die Reise weitergehen konnte, schrieb ein Passagier: „Ich sag nur: es rollt, im Schritttempo, aber es rollt. Den ICE552 in seinem Lauf, hält weder Ochs, noch Stromabnehmer auf!“

Schon in der vergangenen Woche war auf der Strecke Berlin-Köln abends ein ICE wegen einer technischen Panne liegen geblieben. 250 Reisende mussten auf freier Strecke in Hannover den Zug wechseln. Gegen Mitternacht wurde evakuiert. Mit rund drei Stunden Verspätung konnten die Bahnreisenden weiterfahren.

Solche langen Wartezeiten sind Bahnkunden eigentlich nur bei Unwettern oder Unfällen gewohnt. Nach einem Sturm im Norden mussten Mitte September 200 Menschen im Zug übernachten. (dpa/ac)