Jülich. Ein 59-jähriger Krankenpfleger wurde verdächtigt, sexuelle Übergriffe auf Patienten fotografiert zu haben. Jetzt ist der Mann tot.

Er soll Fotos von sexuellen Übergriffen auf wehrlose Patienten gemacht haben: Wegen dieses schweren Verdachts hatte die Staatsanwaltschaft Aachen gegen einen Krankenpfleger an einer Klinik im nordrhein-westfälischen Jülich ermittelt. Als der 59-Jährige festgenommen werden sollte, fanden die Polizisten den Mann tot in seiner Wohnung. Er hatte sich das Leben genommen.

Nach einem anonymen Hinweis hatte die Staatsanwaltschaft Aachen nach eigenen Angaben die Ermittlungen im August aufgenommen. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen wurden die Bilder aus der Zeit zwischen 2012 und 2014 auf einem Computer gefunden. Die Bilder könnten aus dem Krankenhaus stammen, in dem der Mann gearbeitet hatte, wie die Sprecherin Katja Schlenkermann-Pitts sagte.

Warum der Mann sich selbst tötete, sei nicht geklärt, hieß es weiter. Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten sollen nun formal eingestellt werden. Bei der Auswertung des Materials werde aber geprüft, ob es Hinweise auf andere Täter oder andere Straftaten gebe. Der WDR hatte zuerst über den Fall berichtet. (dpa/moi)

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