Kathmandu. Binnen weniger Tage sind in Nepal zwei Menschen bei Tigerangriffen ums Leben gekommen. Beide wurden quasi vor ihrer Haustür attackiert.

Zwei Menschen sind binnen weniger Tage bei Angriffen von Tigern im Südwesten Nepals getötet worden. Ein 71 Jahre alter Mann und eine 56 Jahre alte Frau waren die Opfer, beide wurden in der Nähe ihres Zuhauses angegriffen.

In Nepal kommt es immer wieder zu tödlichen Vorfällen mit Tigern – auf beiden Seiten. Mensch und Tier leben hier häufig eng zusammen. Ein Projekt einer deutschen Uni könnte das Problem lösen.

In dem jetzigen Fall war der 71-Jährige früh morgens attackiert worden, als er seine Schweine fütterte. Offenbar hatte der Tiger zuvor eines der Tiere fangen wollen. Die 56-Jährige wurde direkt auf ihrem Hof angegriffen. Beide Opfer wohnen in der Nähe des Bardia-Nationalpark. Ob für die Todesfälle derselbe Tiger verantwortlich ist, ist bislang unklar.

Tiger-Angriffe in Nepal – Das Wichtigste in Kürze:

  • In Nepal haben Tiger zwei Menschen getötet
  • In Asien kommt es häufiger zu tödlichen Zusammenstößen
  • Mensch und Tier leben so eng zusammen, dass sie um Lebensraum konkurrieren

„Falls die Angriffe zunehmen, werden wir das Tier fangen und für ein paar Tage in ein Gehege sperren“, sagte Ashok Bhandari, der Wildhüter des Nationalparks. In Nepal kommt es häufiger zu tödlichen Aufeinandertreffen von Menschen und Wildtieren, die in manchen Regionen dicht beieinander leben. Zuletzt hatte ein Königstiger im Mai 2018 eine Frau in einem Nationalpark in Nepal getötet.

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    In den Schutzgebieten im Süden Nepals entlang der Grenze zu Indien leben rund 235 wilde Tiger. Die im Vergleich zu anderen Regionen der Erde verhältnismäßig große Population von Tigern sorgt aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in Asien zunehmend für Probleme. Besonders in der Nähe von Nationalparks, häufig Lebensraum der Tiere, kommt es zu vermehrt zu Todesfällen.

    Peilsender könnten Tiger orten

    Um das Problem zu lösen, könnte ein Forschungsprojekt der Uni Siegen helfen. Dort arbeitet man seit 2017 an speziellen GPS-Sendern, mit deren Hilfe Bewohner in einem bestimmten Gebiet gewarnt werden, wenn die Tiere eine Grenze überschreiten. In Botswana habe man damit schon gute Erfahrungen gemacht, berichtet „Spiegel Online“.

    Gerade in Asien könnten eine solche Technik Besserung bringen. Ob es dort bereits eingesetzt wird, ist nicht bekannt. Noch 2017 hatten sich die Forscher zuversichtlich gezeigt. „Es könnte mit relativ geringem Aufwand auch auf andere Situationen und Gebiete übertragen werden“, heißt es auf der Internetseite der Uni.

    Gerade in Asien kommt es häufig zu einem Kampf um Lebensraum – mit Toten auf beiden Seiten: So töteten Wilderer 2016 50 Tiger in Indien. (dpa/ba/bekö)