Madrid. Er soll Hunderten Frauen unter den Rock gefilmt und die Bilder im Netz verbreitet haben. Nun wurde der Mann in Madrid festgenommen.

Weil er in mehr als 500 Fällen Frauen unter ihre Röcke gefilmt und die Bilder auf Pornoseiten im Internet verbreitet haben soll, wurde nun ein 53 Jahre alter Mann in Madrid festgenommen. Der Mann, der die kolumbianische Staatsbürgerschaft besitzt, sei zuvor in der Metro von Madrid auf frischer Tat beim „Upskirting“ ertappt worden, berichtet die Online-Ausgabe der Zeitung „El País“. Auf einem Video, das die Policia National auf Facebook veröffentlichte, ist die Festnahme des Mannes zu sehen.

Mit einer Handy-Kamera soll der Kolumbianer vor allem in Zügen oder Supermärkten der spanischen Hauptstadt Madrid gefilmt haben. Zum Teil habe der Mann auch die Gesichter seiner Opfer gefilmt und ins Internet gestellt, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Demnach filmte er vornehmlich Frauen in Miniröcken oder kurzen Kleidern. Die Polizei schätzt die Zahl der Betroffenen auf 555 in den vergangenen Jahren, darunter auch einige Minderjährige.

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„Upskirting“ in Madrid: Mann hatte Kamera im Rucksack versteckt

Der Verdächtige habe den Rucksack mit der in einer Seitentasche versteckten Handy-Kamera oftmals direkt unter die Röcke der Frauen gestellt, schrieb „El País“ weiter. Die Opfer der Übergriffe hätten von der Kamera nichts bemerkt und sich eher über den direkt neben ihnen abgesetzten Rucksack beschwert, hieß es weiter.

Erstmals habe der Verdächtige im Juli 2018 ein Video online gestellt, möglicherweise habe er aber auch schon vorher strafbare Aufnahmen gemacht. Seine Seite habe gut 3500 Abonnenten und fast 84.600 Besucher gehabt. Insgesamt seien seine Videos mehr als eine Million Mal geklickt worden.

Upskirting in Deutschland nicht strafbar

In Deutschland sind solche Upskirting-Aufnahmen bislang in der Regel nicht strafbar. Rheinland-Pfalz will aber mit einer Initiative im Bundesrat erreichen, dass das heimliche Fotografieren unter Röcke und Kleider unter Strafe gestellt wird. Die Gesetzeslücke müsse dringend geschlossen werden, hieß es Mitte August.

Mitte Juni hatten bereits die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen mitgeteilt, dass sie einen Gesetzentwurf für eine Bundesratsinitiative zum „Upskirting“ vorbereiteten. Auch Schleswig-Holstein will sich daran beteiligen.

(ba/dpa)