Halle. Mehrere Grundschulen wollen das Fotografieren bei der Einschulung der Erstklässler verbieten. Viele Eltern haben Datenschutz-Bedenken.

Die Einschulung ist einer der wichtigsten Tage im Leben von Kindern und Eltern, viele wollen dieses besondere Ereignis mit der Kamera festhalten. Doch in Sachsen-Anhalt wollen jetzt offenbar mehrere Schulen ein vollständiges Fotoverbot erlassen – um Datenschutz-Verstöße zu verhindern, wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet.

Das Verbot solle bei den Einschulungsfeiern am Samstag gelten. Sogar Bilder für das private Album seien nicht genehmigt. In einer Grundschule in Halle etwa werde ein Aushang die Familien der Erstklässler informieren, dass während der gesamten Feier kein Foto gemacht werden dürfe.

„Falls ich jemanden sehe, der dagegen verstößt, werde ich eingreifen“, sagte der Schulleiter der Grundschule Frohe Zukunft, Steffen Hunkert, der Zeitung. „Ich gehe aber davon aus, dass alle Verständnis haben.“

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Fotoverbot an Grundschule ging offenbar von Eltern aus

Nicht alle Eltern seien im Vorfeld einverstanden gewesen, dass ihr Kind fotografiert werde. „Wenn es nicht für alle geht, dann eben für keinen“, sagte Hunkert der Zeitung. Eine Handreichung des Ministeriums in Sachsen-Anhalt von 2018 nenne ein totales Fotoverbot als eine mögliche Lösung. Das Ministerium gehe allerdings davon aus, dass diese Regelung „meist auf wenig Zustimmung“ der Eltern stoße.

Die Bildungsministerien der Länder überlassen es den Schulen, wie sie mit dem Datenschutz umgehen. Die Einrichtungen müssen allerdings nachweisen, dass sie die Grundsätze einhalten.

Die Einhaltung dieser Grundsätze kann auch an anderen Stellen zur Herausforderung werden. So ist auch die Nachrichtenübermittlung zwischen Lehrern, Schülern und Eltern via WhatsApp ein heikles Thema. (mbr)