Dortmund. Bei einem schweren Geisterfahrer-Unfall ist eine 69-Jährige gestorben. Ein Fahrer wendete in der Rettungsgasse, die Polizei ermittelt.

Bei einem Geisterfahrer-Unfall in Dortmund ist eine Frau gestorben, zwei weitere Menschen sind verletzt worden. Nach Erkenntnissen der Polizei war eine 69-Jährige am Donnerstag gegen 16.15 Uhr in einem blauen Opel Corsa auf der Autobahn-ähnlich ausgebauten Straße in den Gegenverkehr gefahren.

Die Frau kollidierte mit einem entgegenkommenden Ford, in dem eine 56-jährige saß. Die 55-jährige Fahrerin eines Audi konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und kollidierte mit beiden Unfallfahrzeugen.

Rettungshubschrauber brachte Frau ins Krankenhaus

Ein Rettungshubschrauber flog die 69-Jährige in ein Krankenhaus, wo sie am Abend starb, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die anderen Verletzten wurden mit Rettungswagen im umliegende Krankenhäuser gebracht. Bei ihnen besteht laut der Polizei keine Lebensgefahr.

Alle drei Fahrzeuge wurden bei der Kollision schwer beschädigt. Es entstand ein Sachschaden von rund 50.000 Euro. Die Fahrbahn war für mehrere Stunden gesperrt.

Rettungsgassen-Chaos- Hier wenden Autofahrer auf der Autobahn

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    Das Foto der Feuerwehr Dortmund zeigt das Auto, das in der Rettungsgasse wendete.
    Das Foto der Feuerwehr Dortmund zeigt das Auto, das in der Rettungsgasse wendete. © dpa | ---

    Die Feuerwehr lobte im Nachgang die „vorbildlich gebildete Rettungsgasse“ – doch es gab auch Grund zum Kopfschütteln: Ein ungeduldiger Autofahrer habe es offensichtlich nicht abwarten können, bis die Straßensperrung wieder aufgehoben wurde. Er wendete „und fuhr durch die Rettungsgasse zurück“.

    Polizei ermittelt – dem Mann droht ein Fahrverbot

    Ein Feuerwehrmann, der privat unterwegs war und in dem Stau stand, beobachtete die Szene und fotografierte den Mann in seinem weißen Audi, der wegfuhr, ohne dass seine Personalien aufgenommen werden konnten.

    Die Polizei ermittelt aber gegen ihn. „Das Wenden und Fahren entgegen der Fahrtrichtung kann mit einem Bußgeld von 200 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot bestraft werden“, teilt sie mit. Könne noch eine Gefährdung nachgewiesen werden, erhöhe sich das Bußgeld auf 240 Euro.

    Die Feuerwehr kommentierte das Verhalten des Mannes: „Das ist grundverkehrt“, sagte ein Sprecher. „Man muss immer damit rechnen, dass weitere Rettungsfahrzeuge kommen und Hilfe nicht mehr möglich ist, weil man die Gasse blockiert.“ Dadurch gefährde man sich und andere Verkehrsteilnehmer.

    Im Juni hatten nach einer Straßensperrung auf der A96 in Bayern mehrere Fahrzeuge in der Rettungsgasse gewendet und wurden so zu Geisterfahrern. Auf der A5 hatten mussten Reisende im April ein brennendes Auto löschen, weil die nachfolgenden Autofahrer im Stau keine Rettungsgasse gebildet hatten. Der Fahrer hatte lebensgefährliche Verletzungen erlitten. (red/mit dpa)

    Dieser Text ist zuerst auf waz.de erschienen.