New York. Die Emmy-Verleihung wird ohne Gastgeber über die Bühne gehen. Der Grund dafür ist allerdings ein anderer als bei der Oscar-Verleihung.

Die Verleihung der Emmy Awards für die Primetime-Produktionen wird in diesem Jahr wie die Oscar-Gala ohne Gastgeber über die Bühne gehen. Das teilte Fox-Chef Charlie Collier mit, dessen Sender die Verleihung am 22. September ausstrahlt.

„Es gab Namen, die im Gespräch waren, aber es wurde ein Fazit gezogen, dass in diesem Jahr, wenn so viele Shows zu Ende gehen, die Zeit besser für diese genutzt wird“, sagte Collier am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Television Critics Association. „Wir werden ohne Gastgeber sein, um mehr Zeit zu haben, diese Shows zu ehren.“ Unter anderem die Geschichten der Serienhits „Game of Thrones“, „Veep“ und „The Big Bang Theory“ waren zuletzt auserzählt worden.

Emmy-Verleihung fand schon dreimal ohne Host statt

Die Oscar-Verleihung hatte nach dem Verzicht auf einen klassischen Host gute Kritiken bekommen – auch wenn es zu dieser Planung eher unfreiwillig kam. Kevin Hart hatte nach einer Debatte um frühere schwulenfeindliche Bemerkungen seine Rolle als Oscar-Moderator abgelehnt. Das gute Ergebnis sei nun auch Inspiration für Fox gewesen. „Das war sicher etwas, was wir uns angeschaut haben“, sagte Charlie Collier.

Anna Schudt mit ihrer Emmy-Trophäe, die sie im vergangenen Jahr für ihre Rolle in „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ bekam.
Anna Schudt mit ihrer Emmy-Trophäe, die sie im vergangenen Jahr für ihre Rolle in „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ bekam. © dpa | Amy Sussman

Die Emmys, die als wichtigste Fernsehpreise der Welt gelten und in diesem Jahr zum 71. Mal verliehen werden, hatten zuvor bereits dreimal ohne Gastgeber stattgefunden – 2003, 1998 und 1975. In den vergangenen Jahren hatten TV-Moderatoren und Comedians wie Jimmy Kimmel, Stephen Colbert, Jimmy Fallon, Seth Meyers, Michael Che und Colin Jost als Gastgeber durch die Gala geführt.

Im vergangenen Jahr hatte es bei den Emmys einen großen Erfolg für eine deutsche Produktion gegegen: Anna Schudt, die vor allem als Dortmunder „Tatort“-Kommissarin Martina Bönisch bekannt ist, hatte für ihre Rolle als Gaby Köster in „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ eine der beliebten Trophäen für die beste Leistung einer Schauspielerin gewonnen.

(ba/dpa)