Berlin. Der Asteroid 2006 QQ23 ist größer als ein Wolkenkratzer – und rast am 10. August an der Erde vorbei. Warum Experten Entwarnung geben.

Er kommt näher und näher – und mancherorts klingt es fast so, als stünde die Erde kurz vor dem Untergang. Tatsächlich kommt ein ziemlich großer Asteroid der Erde verhältnismäßig nah, am 10. August ist er dem Planeten am nächsten.

Ganz großer Grund zur Panik besteht aber noch nicht: Denn der Asteroid 2006 QQ23 ist zwar tatsächlich in Richtung Erde unterwegs – und mit einem Durchmesser von fast 600 Metern nicht gerade klein. Allerdings ist die „verhältnismäßige Nähe“ in Relation zum Universum dann doch gar nicht so bedrohlich. Die Rede ist von sieben Millionen Kilometern.

Asteroid 2006 QQ23 kommt der Erde immer näher – alle Fakten:

  • Ein Asteroid, der größer ist als das Empire State Building in New York, wird am 10. August an der Erde vorbeirasen
  • Die Experten von der Europäischen Weltraumorganisation ESA führen den Asteroiden 2006 QQ23 nicht auf der „Risiko“-Liste der ESA
  • „Vorbeirasen“ bedeutet in Weltall-Dimensionen: mit einem Abstand von mehr als sieben Millionen Kilometern – ungefähr 19 Mal so weit weg wie der Mond

Asteroiden kollidieren alle paar Hundert Jahre mit der Erde

Auch die Nasa hat selbstverständlich ein Auge auf Asteroid 2006 QQ23 – und auf viele andere solcher Kleinplaneten; die Experten verfolgen die „der Erde nahen Objekte“. Asteroiden dieser Größe passierten die Erde etwa ein halbes dutzend Mal im Jahr, zitiert der Sender CNN Lindley Johnson vom Nasa-Büro zum Planetenschutz.

Die Nasa hat demnach fast 900 Asteroiden auf ihrer Liste, die größer sind als 2006 QQ23. Kollisionen mit der Erde sind dem Bericht zufolge selten; sie kommen etwa einmal alle zwei- oder dreihundert Jahre vor.

Meteorit über Russland – 1200 Menschen verletzt

Dass ein Asteroid – oder ein (kleinerer) Meteorit – auch ohne einen Einschlag auf der Erde Schaden anrichten kann, wurde zuletzt im Februar 2013 deutlich: In Russland stürzte ein Meteorit in der abgelegenen Region Tscheljabinsk ab und verletzte etwa 1200 Menschen, einige schwer.

Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit wurde ein so folgenschwerer Einschlag eines Meteoriten dokumentiert. Bei dem spektakulären Absturz am russischen Uralgebirge waren unter den rund 1200 Verletzten mehr als 200 Kinder.

Die meisten Menschen wurden durch Glasscherben geschnitten. Der Meteorit war etliche Tonnen schwer. Er raste mit extrem hoher Geschwindigkeit Richtung Erde. Die Explosion des Himmelskörpers nach seinem Eintritt in die Erdatmosphäre verursachte eine Druckwelle, die in der etwa 1500 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Region erhebliche Verwüstungen anrichtete. Mehr als 40 Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

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Asteroid raste in Rekordnähe an der Erde vorbei

In einem kaum glaublichen Zufall raste nur Stunden am 15. Februar 2013 später der Asteroid 2012 DA14 in der Rekordnähe von nur 27.800 Kilometern an der Erde vorbei – viele Satelliten fliegen höher, der Mond ist 15 Mal so weit von der Erde entfernt.

Der Asteroid war nach Nasa-Angaben 45 Metern breit und 130.000 Tonnen schwer und hätte, wenn er auf der Erde eingeschlagen wäre, nach Ansicht von Experten einen Krater von rund 1,5 Kilometern Durchmesser verursachen können.

Erst vor wenigen Wochen hatte die Esa beim Asteroiden „2006QV89“ Entwarnung gegeben; nachdem die Gefahr, dass er auf der Erde einschlägt, zunächst als realistisch eingeschätzt worden war, wurde klar, dass dieser Himmelskörper im September an der Erde vorbeirauschen wird.

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    So unterscheiden sich die Himmelskörper:

    • Asteroiden gelten als Überreste unseres frühen Sonnensystems – es handelt sich um übrig gebliebenen Baustoff von Planeten und Monden. Diese Felsbrocken bewegen sich wie die anderen Planeten auf einer Umlaufbahn um die Sonne.
    • Bei Meteoriten handelt es sich um nicht vollständig verglühte kosmische Brocken, die auf der Erde einschlagen. Diese Trümmer aus dem Weltall können von Kometen, Asteroiden oder anderen Planeten abgesprengt worden sein. Die meisten Meteoriten stürzen ins Meer oder auf unbewohntes Gebiet.
    • Das, was schön am Himmel leuchtet, wird Meteor oder Sternschnuppe genannt. Sie wird außer von Meteoriten auch von vollständig verglühenden Partikeln aus dem All verursacht. Ganze Schwärme stehen wieder an: Warum der „Perseiden“ genannte Sternschnuppen-Regen 2019 kleiner wird, lesen Sie hier.

    (fmg/dpa)