Berlin. Beobachter dachten an einen Tornado, doch es war etwas anderes: Auf dem Bodensee konnte man am Sonntag eine Wasserhose bestaunen.

So ein Naturschauspiel bekommt man nicht oft vor die Linse: Ein Passagier einer Fähre hat Aufnahmen einer riesigen Wasserhose gemacht, die am Sonntag auf dem Bodensee wirbelte.

Das Video des YouTube-Nutzers „Stormhunter1703“ zeigt, wie sie sich am Horizont eine dunkle Säule über dem ansonsten vergleichsweise friedlich wirkenden See zwischen Romanshorn und Friedrichshafen gebildet hat. Betitelt ist die Aufnahme mit „Tornado auf dem Bodensee“, was allerdings nicht korrekt ist.

Wie der Meterologe Patrick Suter vom Wetterdienst MeteoNews dem Schweizer Radiosender FM1Today erklärte, seien Tornados deutlich stärker als Wasserhosen, könnten viel höhere Geschwindigkeiten mit sich bringen und entstünden etwas anders.

Wasserhose auf Bodensee – Unterschied zu Tornado

„Eine Wasserhose entsteht, wenn kalte und sehr feuchte Luftmassen über eine warme und große Wasseroberfläche gleiten. Die warme Luft direkt über dem See beginnt aufzusteigen und kann sich dank sich wechselnder Windrichtung zu drehen beginnen“, sagte Suter. So wie am Sonntag, als mehrere Schauer und Gewitter über den Bodensee zogen.

Die Region erlebt im Moment einige Überraschungen. Neben der Wasserhose hat es kurz nach dem Wochenende in der Nacht zu Dienstag auch mehrere Erdbeben am Bodensee gegeben, die Bevölkerung war verunsichert. Mehr als 100 Anwohner meldeten sich aufgeregt bei der Polizei.

Die Google-Karte zeigt den Bodensee, an dem es zu den Erbeben kam.

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Zuletzt hatte eine riesige Wasserhose im Hafen von Salerno im Süden Italiens vor Aufsehen gesorgt. Von einem „Tornado“ sprach am Wochenende der Bürgermeister der italienischen Stadt Fiumicino. In ganz Italien hatte es schwere Unwetter gegeben, drei Menschen starben.

Auch Griechenland beklagte zuletzt mehrere Tote durch Wirbelstürme bei Unwettern. In Rheinland-Pfalz verursachte ein mutmaßlicher Tornado glücklicherweise nur Schäden an Häusern.

Quellen:

(cho)