Rettung aus Falkensteiner Höhle – auch zweiter Mann befreit
•
Lesezeit: 4 Minuten
Grabenstetten. In einer Höhle auf der Schwäbischen Alb sind zwei Männer eingeschlossen worden. Einsatzkräfte konnten die beiden am Montag retten.
Nachdem auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg am Sonntag zwei Männer in der Falkensteiner Höhle eingeschlossen worden sind, konnten Rettungskräfte beide im Laufe des Montagvormittags befreien. Das bestätigten die Einsatzkräfte der Bergwacht an der Falkensteiner Höhle in Baden-Württemberg.
Nach Angaben der örtlichen Polizei war ein Großaufgebot von Rettungskräften vor Ort. Die Rettungsaktion startete am Montagmorgen. „Es besteht definitiv keine Lebensgefahr“, hatte der Einsatzleiter der Höhlenrettung, Michael Hottinger, der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht gesagt.
Aufgrund der starken Regenfälle in den vergangenen Tagen war der Pegel des Flüsschens Elsach, der weit im Innern der Höhle entspringt, schnell und unerwartet angestiegen, und hatte den beiden Höhlengängern den Weg ins Freie abgeschnitten.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und
wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste
übermittelt werden. Mehr dazu in unserer
Datenschutzerklärung
Rettung aus Falkensteiner Höhle stellt Taucher auf harte Probe
Für die Rettung mussten laut Einsatzleiter Hottinger zwei von den Wassermassen versperrte Höhlenpassagen durchtaucht werden. Zunächst sei eine Rettung aufgrund der starken Strömung unmöglich gewesen. „Für geübte Taucher ist das jetzt bei der Wasserlage schon ein Problem. Für Ungeübte wird es fast unmöglich.“
Die Männer waren laut Herrmann eingeschlossen in der „Reutlinger Halle“, einem der Hohlräume, etwa 650 Meter im Innern der Höhle. Dieser liege höher als die eigentlichen Wassermassen, die durch nachsickerndes Regenwasser weiter steigen würden.
Am Sonntag waren die beiden Männer, ein Guide und sein Kunde, gegen 19 Uhr als vermisst gemeldet worden. Feuerwehr-Chef Harald Harrmann sagte laut „Bild“: „Der Guide und der Tourist wurden offenbar vom ansteigenden Wasser durch den Starkregen der vergangenen Tage überrascht.“
Höhle auf der Schwäbischen Alb – Rettung für Montag geplant
Im Verlauf des Sonntagabends schaffte es ein Team zu den beiden. „Den beiden Männern geht es gut. Die Taucher bringen ihnen Essen und Neoprenanzüge“, hatte der Feuerwehrchef gemeldet. Es waren rund 80 Retter im Einsatz.
Wie auch die „Südwest-Presse“ berichtete, war der Einsatz am Sonntag gegen 22.15 Uhr abgebrochen worden.
Auf der Tourismus-Webseite der Stadt Bad Urach heißt es, die Falkensteiner Höhle sei eine „aktive Wasserhöhle“, aus der der Fluss Elsach ins Freie entspringe. Und: Touren in die Höhle seien nicht ungefährlich. „Bei erwartetem Starkregen und Gewittern sind keine tiefen Touren in die Falkensteiner Höhle möglich. Zu empfehlen ist eine Tour (...) mit einem erfahrenen Höhlen Guide“, heißt es auf der Webseite weiter.
Ein Anbieter von Höhlentouren schreibt auf seiner Internetseite, die Falkensteiner Höhle sei die einzige wasserführende Höhle Deutschlands, in der geführte Touren möglich sind. Sie zähle zu den sogenannten wilden Höhlen. „Es gibt also keine elektrische Beleuchtung wie in den Schauhöhlen und auch keine geebneten Wege.“
Vorfall weckt Erinnerungen an Höhlendrama in Thailand
Der Notfall in der Falkensteiner Höhle weckte Erinnerungen an das Höhlendrama mit einer Jungen-Fußballmannschaft in Thailand vor rund einem Jahr. Zwölf Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren sowie ihr 25 Jahre alter Trainer waren im Juni 2018 bei einem Ausflug in eine Höhle im Norden des Landes vom steigenden Wasserspiegel überrascht und eingeschlossen worden. Erst nach 17 Tagen kamen die letzten frei. Rund um die Welt fieberten Menschen bei der spektakulären Rettungsaktion mit.
Fußballer aus Höhle in Thailand gerettet
1/20
Vor fünf Jahren war in der Riesending-Schachthöhle in den Berchtesgadener Alpen der Höhlenforscher Johann Westhauser gut 274 Stunden in 1000 Metern Tiefe eingeschlossen. Tagelang kämpften Helfer rund um die Uhr bis zur Erschöpfung, um den Schwerverletzten aus der tiefsten und längsten Höhle Deutschlands zu bergen. Der 52-jährige Baden-Württemberger war bei einem Steinschlag in der Höhle am Kopf schwer verletzt worden.