Berlin. Die Barmer rät auf Facebook zur Masturbation, um besser einzuschlafen. Offenbar ein gutes Thema. Sie bekommt wohlgesonnene Kommentare.
Es kann schon vorkommen, dass das Einschlafen nach einem langen, stressigen Tag gar nicht so leicht fällt. Die Gedanken rasen, die Sorgen siegen über die Nacht. Was also tun? Die Krankenkasse Barmer hat da einen besonderen Tipp – der zur Erheiterung vieler Facebook-Benutzer beiträgt.
Denn die Barmer hat eine Masturbations-Empfehlung gegen Einschlafprobleme gepostet. In dem Facebook-Beitrag der Krankenkasse, die mit rund neun Millionen Beitragszahlern zu den größten Kassen in Deutschland gehört, heißt es: „Für pulsierende Nächte“. Daneben – recht eindeutig – ein Foto von einer Frauenhand und einem Sextoy.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Barmer mit kecken und latent provokativen Digitalanzeigen Aufmerksamkeit erzeugt. Man muss eben wissen, wie es geht.
Barmer Krankenkasse rät zur Selbstbefriedigung – Positive Resonanz
Im Fall der Einschlafs-Masturbations-Werbung rät die Krankenkasse: „Wenn du mal wieder nicht schlafen kannst, dann leg einfach mal selbst Hand an oder hol dir ein Spielzeug dazu, dann kommt der Schlaf ganz von alleine.“
Innerhalb von 22 Stunden (Stand 9 Uhr) sammelten sich mehr als 2500 Kommentare unter dem Beitrag. Viele Nutzer schäumen förmlich über vor Zustimmung: „Wow, ich hab definitiv die richtige Krankenkasse“, schreibt einer Nutzerin. Andere bekunden, dass sie zur Barmer wechseln wollten.
Barmer-Sprecher Daniel Freudenreich bestätigte, dass es sich nicht um einen Fake handelt: „Es gibt immer noch Themen, die gerne verschwiegen werden, obwohl sie die allermeisten Menschen betreffen. Mit unserem Eintrag auf Facebook wollten wir mit einem Augenzwinkern auf eines dieser Themen hinweisen.“
Laxer Umgang mit Facebook: „Damit es nach dem Stechen nicht piekst“
Grundsätzlich gehen die Barmer-Facebook-Verantwortlichen eher locker mit Themen um, die für manche sicher schambehaftet sind. Schon im März gab es Kampagne, bei der ein Mann einen Kaktus in der Hose stecken hatte – „damit es nach dem Stechen nicht piekst.“, hieß es dazu.
Damals ging es um Geschlechtskrankheiten und einen Kondom-Mythos: 13 Prozent der jungen Erwachsenen würden glauben, an einer Latex-Allergie zu leiden – aber nur zwei Prozent betreffe es wirklich. Entsprechend: „Hauptsache Gummi.“
Keine Hilfe bei der Anschaffung – aber Gesundheitstipps
Unter dem aktuellen Post zur Selbstbefriedigung beantwortete derweil Social-Media-TeamFragen zur Kostenübernahme für das gezeigte Sex-Spielzeug: „Bei der Anschaffung und Durchführung können wir nicht behilflich sein. Von uns kommt nur der Gesundheitstipp.“
Laut einer Studie haben Frauen teilweise beim Solo-Sex mehr Spaß als mit dem Partner. Gesundheitsexperten streiten darüber, wie viel Sex gesund ist. (dpa/les)