Stockholm. Rapper Asap Rocky muss sich wegen Körperverletzung in Schweden vor Gericht verantworten. Nun schicken die USA einen ranghohen Experten.

US-Präsident Donald Trump hatte sich bereits mehrfach für den Rapper Asap Rocky eingesetzt, nun entsendete das Weiße Haus einen ranghohen Experten für Geiselnahmen nach Schweden. Dort muss sich der 30-Jährige und zwei seiner Begleiter wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten.

Botschafter Robert O’Brien reise auf Verlangen des Weißen Hauses, erklärte am Dienstagabend (Ortszeit) eine Sprecherin des Außenministeriums in Washington. Die schwedische Nachrichtenagentur TT hatte zuvor berichtet, O’Brien habe dem Auftakt der Gerichtsverhandlung in Stockholm beigewohnt. Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, kommentierte O’Briens Einsatz auf Twitter mit den Worten „der Druck steigt“.

Asap Rocky von Donald Trump unterstützt

Trump hatte unter anderem in einem Telefonat mit Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven die Freilassung Asap Rockys gefordert, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt.

Botschafter O’Brien ist Sondergesandter des US-Präsidenten für Geiselnahmen, wie es auf der Webseite des Außenministeriums heißt. Die Sprecherin des Ministeriums nannte keine Einzelheiten zu O’Briens Mission. Sie erklärte aber, die Unterstützung im Ausland festgenommener US-Bürger sei „eine der wichtigsten Aufgaben des Außenministeriums und der US-Botschaften im Ausland“.

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Asap Rocky und die anderen beiden Männer waren nach einem Auftritt auf dem Stockholmer „Smash“-Festival festgenommen worden, weil sie einige Tage zuvor auf offener Straße einen Mann zusammengeschlagen haben sollen. Der Fall erregte internationales Aufsehen, weil US-Präsident Donald Trump sich für die Freilassung des Rappers einsetzte.

Anwalt will neue Beweise anführen

Für das Verfahren hat das Gericht drei Tage angesetzt. Auch Rockys Mutter ist für die Verhandlung angereist. Einer der Anwälte der drei Angeklagten, Martin Persson, kündigte an, neue Beweise anzuführen. „Wir haben ein Ass im Ärmel“, sagte er der schwedischen Zeitung „Aftonbladet“.

Die Angeklagten hätten aus Notwehr gehandelt. „Wir werden zeigen, dass keine Flasche angewendet wurde, um jemanden zu schlagen oder zu verletzen“, so Persson im Schwedischen Fernsehen SVT.

Prügelei auf Video zu sehen

Wegen des Vorfalls sitzt der Rapper seit Anfang Juli in schwedischer Untersuchungshaft. Die Prügelei wurde in einem Video festgehalten, auf das sich die schwedischen Behörden bei ihren Ermittlungen stützen.

Der Musiker selbst gab an, von zwei Männern verfolgt worden zu sein und sich lediglich selbst verteidigt zu haben. Um das zu untermauern, stellte er selbst Aufnahmen auf Instagram, die zeigen, wie sein Team von den Männern provoziert worden sein soll.

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Wegen der Untersuchungshaft wurden mehrere seiner Auftritte abgesagt, darunter auch der auf dem Hip-Hop-Festival „Splash!“ in Sachsen-Anhalt.

Kim Kardashian und Donald Trump setzen sich für Rapper ein

Neben dem US-Präsidenten Donald Trump setzten sich auch andere für den Rapper ein: Promis wie Reality-TV-Persönlichkeit Kim Kardashian und Popstar Justin Bieber hatten die Freilassung gefordert.

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Die Frau von Kanye West, Kim Kardashian, engagiert sich seit längerem für vermeintlich zu Unrecht Inhaftierte. Im Januar wurde eine ehemalige Kinderprostituierte in den USA begnadigt, nach dem Kardashian bei Donald Trump vorgesprochen und sich für ihre Freilassung eingesetzt hatte.

Kardashian zeigte sich nach Treffen mit Donald Trump schon 2018 hoffnungsvoll, was ihre Kampagne anging. Auch eine 63 Jahre alte Drogenhändlerin rettete Kim Kardashian vor den Tod im Gefängnis.

(dpa/les/ac)