Bonn. Der Post droht eine Klage. Eine Bürgerinitiative will so gegen die Plastikverpackung der Wurfsendung „Einkauf aktuell“ vorgehen.

Der Post droht eine Klage wegen des in Plastik eingeschweißten Werbemagazins „Einkauf aktuell“. Eine Bürgerinitiative will gerichtlich gegen den Konzern vorgehen. Die Initiative „Letzte Werbung“ kritisiert, dass Haushalte die wöchentliche Wurfsendung auch dann bekommen, wenn sie dem Erhalt schriftlich widersprochen haben. Nach Angaben der Initiative ist das Werbeblatt für große Mengen Plastikmüll und Altpapier verantwortlich.

Die Post habe keinen Widerspruch akzeptiert, sagte eine Sprecherin von „Letzte Werbung“ der Deutschen Presse-Agentur. „Sie bietet auch keinen alternativen Weg, um sich einfach von der unerwünschten Plastikpost abzumelden.“ Das Unternehmen sei nicht an einer ergebnisoffenen Diskussion interessiert. „Wir sehen uns daher gezwungen, den rechtlichen Weg zu gehen.“

Post verteidigt Plastikfolie

Die Post sei sich „der Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst“, sagte ein Sprecher des Konzerns der dpa. Man versuche kontinuierlich, die „Produkt so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten.“ Der „Welt am Sonntag“ (WamS) teilte die Post mit, sie ermögliche Kunden bisher nicht die schriftliche Kündigung, weil es in einem Massengeschäft nicht möglich sei, „einzelne Empfänger über Namenslisten auszunehmen“. Die Plastikfolie sei notwendig, damit die Hefte „vollständig und nicht verdreckt oder nass“ ankämen.

Die Post wirbt bei Werbekunden damit, „Einkauf aktuell“ erreiche in 28 Ballungsräumen insgesamt bis zu 20 Millionen Haushalte. Der Konzern gibt keine Umsatz- und Gewinnzahlen für diesen Geschäftsbereich bekannt.

Bürgerinitiative will klagen

Die Bürgerinitiative will nun bis zu zehn klagebereite Personen auswählen. Zunächst aber müssen diese Haushalte trotz Widerspruchs die „Einkauf aktuell“ erhalten. „Sobald das passiert ist, können die Betroffenen Klage einreichen. Wir rechnen damit, dass das Mitte August passieren wird“, so die Sprecherin von „Letzte Werbung“. Wie die „WamS“ weiter berichtete, geht es der Initiative um ein Grundsatzurteil, das letztlich das Geschäftsmodell der Post bedrohen könnte.

Während die Post an der Plastikverpackung festhält, sagen immer mehr Unternehmen dem Plastikmüll den Kampf an: Aldi schafft beispielsweise die Gratis-Tüten ab. Außerdem verzichtet der Discounter bereits auf Plastikfolien bei Gurken. (dpa)