Berlin. Scotland Yard kämpft gegen Kriminalität – und ist nun selbst Opfer geworden. Unbekannte hackten sich in den Twitter-Account. Der Grund.

Eigentlich entbehrt es nicht einer gewissen Ironie: Ausgerechnet der Twitter-Account der Ermittlungsbehörde New Scotland Yard, meist nur Scotland Yard genannt, in London ist geknackt worden. Das berichtet die britische Nachrichtenagentur PA.

Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen kleinen Streich eines gelangweilten Hackers – sondern um eine Aktion für einen Rapper, der in der Stadt im Gefängnis sitzt. Etliche Tweets wurden auf dem Account der Behörde abgesetzt.

Hacker-Angriff auf Scotland Yard: Das waren die Forderungen

Gefordert wurde die Freilassung von Digga D., einem Rapper, der bürgerlich Rhys Herbert heißt. Der wurde 2018 mit 17 Jahren inhaftiert – weil er mit vier anderen Mitgliedern der „1100 Gang“ mit Baseballschlägern und Macheten ausgerüstet auf dem Weg war, Rivalen anzugreifen, schreibt PA.

Scotland Yard teilte mit, von dem Hack sei nicht ihre IT-Infrastruktur an sich, sondern nur der MyNewsDesk-Account betroffen gewesen, über den Mitteilungen verbreitet würden. Die Ursachen würden noch ermittelt. „Wir entschuldigen uns bei unseren Abonnenten und Followern für die Nachrichten, die sie bekommen haben“, hieß es.

Digga D. im Gefängnis: Rap, der zu Gewalt anregt

Digga D. ist im Genre Drill-Rap zuhause. Eine Form des Sprechgesang,, bei dem oft maskierte und vermummte Männer von Waffen, Drogen und Messerstechereien reden. Die Musik wird mit einem Anstieg von Gewaltverbrechen in der britischen Hauptstadt in Verbindung gebracht.

Digga D und einige Mitrapper hatten schon eine dreijährige polizeiliche Auflage bekommen, keine Musik mit gewaltverherrlichenden Texten zu machen und die Polizei über neue Videos oder Auftritte zu informieren.

Hackerangriffe sind Alltag – und richten sich mal gegen Privatpersonen, mal gegen Unternehmen oder Institutionen. GMX führt sichere Anmeldung ein – das müssen Nutzer wissen. Viele Firmen sind von Cyberkriminalität bedroht: So will IBM deutsche Unternehmen sichern. Auch große Unternehmen sind nicht sicher. Hackerangriff auf Web-Mail-Dienste von Microsoft. Auch dem FBI wurden in diesem Jahr bereits Daten gestohlen. (ses/dpa)