Berlin. Ex-„Höhle der Löwen“-Juror Jochen Schweizer startet mit einer eigenen TV-Show. Warum Ex-Jurykollege Frank Thelen jetzt schon lästert.

Das nötige Selbstbewusstsein, es im harten Showgeschäft zu schaffen, hat der Mann allemal: „Dieses Format ist außergewöhnlich und unterscheidet sich von allem, was es im deutschen TV bisher gab. Es ist unglaublich unterhaltsam und lehrreich“, sagt Jochen Schweizer selbst über seine neue TV-Sendung.

Aber der Unternehmer ist ja auch kein TV-Neuling, nach Auftritten als Juror bei „Die Höhle der Löwen“ bekommt Schweizer jetzt sein erstes eigenes TV-Format: „Der Traumjob – bei Jochen Schweizer“. (ab 9. Juli 2019 bei ProSieben, immer dienstags um 20.15 Uhr).

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Elf Bewerber kämpfen in der „Der Traumjob“ um einen Job bei Jochen Schweizer

Und darum geht es: Elf Bewerber kämpfen darum, einen Posten als Geschäftsführer in einem Unternehmen der Schweizer-Gruppe zu erhalten – weshalb ProSieben die Sendung auch gleich „das längste Bewerbungsgespräch der Welt nennt“. Und damit das Ganze nicht so langweilig wie ein echtes Bewerbungsgespräch ist, müssen die Bewerber wie in jeder guten Casting-Show gewisse „Challenges“ an exotischen Locations überstehen.

Das gibt natürlich auch schön viel Konfliktpotenzial. Wer dabei an T rash-TV denkt, wird von Jochen Schweizer aber schnell belehrt: „Es gibt keinen Trashfaktor“, sagt er. Stattdessen erwarte die Zuschauer „Unterhaltung mit Anspruch“.

Ob ein guter Viehtreiber der bessere Geschäftsführer ist?
Ob ein guter Viehtreiber der bessere Geschäftsführer ist? © ProSieben | ProSieben

Jochen Schweizer über „Der Traumjob“: „Ich gehe ein hohes Risiko ein“

„Ich gehe ein hohes Risiko ein, weil ich einen Ruf zu verlieren habe“, sagt der 62-Jährige, der sein Erlebnis-Gutschein-Unternehmen 2017 an ProSiebenSat1 verkaufte und nun ein Abenteuerzentrum in München eröffnet hat. Dort können Besucher im Windkanal fliegen oder auf einer künstlichen Welle surfen.

Den TV-Machern habe er deshalb gesagt: „Wenn ihr wollt, dass ich mit meinem Namen, meiner Marke, die mit 84 Prozent Markenbekanntheit eine der bekanntesten Publikumsmarken in Deutschland ist, ein Fernsehformat begleite, dann muss es Niveau haben“.

Aber ist man wirklich ein besserer Geschäftsführer, wenn man sich aus einem Helikopter stürzt und Vieh durch die afrikanische Savanne treibt? „Nein“, sagt Schweizer. Aber es gehe eben darum, die Bewerber auf einer ganz anderen Ebene kennenzulernen. „Wer mit mir durch die afrikanische Savanne reist, kann die Maske nicht aufbehalten, der zeigt sich in seinem wahren Selbst“, ist Schweizer überzeugt.

Bewerberin Anja hat vor „Der Traumjob – bei Jochen Schweizer“ Strände getestet

Die Bewerber sind zumindest divers genug, um für Unterhaltung zu sorgen: Da ist etwa die 29-jährige Anja, die bisher für ein Startup Strände getestet hat und in ihrem Bewerbungsvideo beteuert, sie wolle nur noch für Unternehmen arbeiten, die „einen emotionalen Mehrwert schaffen“. Oder der 45-jährige Frank, der bereits Geschäftsführer eines eigenen Unternehmens ist, und in seinem Bewerbungsvideo schamlos Kalendersprüche wie „Life is a journey, travel it well“ unterbringt.

Die Bewerber bei einer  „Surf-Challenge“.
Die Bewerber bei einer „Surf-Challenge“. © ProSieben | ProSieben

Wer von ihnen am Ende übrig bleibt, darf Schweizer natürlich noch nicht verraten. Nur so viel: „Erfolg beruht auf Kreativität in Verbindung mit der Bereitschaft, sich wirklich anzustrengen“. Ob die Sendung „Traumjob“ kreativ genug ist, um die Zuschauer zu überzeugen?

So böse reagiert „Höhle der Löwen“-Kollege Frank Thelen

Den Erfolg der „Höhle der Löwen“-Sendung konnte bisher noch keiner kopieren, DHDL-Juror-Kollege Carsten Maschmeyer floppte im vergangenen Jahr mit seiner Sendung „Startup“. Nicht mal eine PR-Aktion, bei der Maschmeyer auf Twitter dem schärfsten Kritiker 10.000 Euro versprach, konnte die Show noch retten.

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    „Ich würde in seine Show nicht investieren“, ätzte daher auch schon DHDL-Kollege Frank Thelen im Interview mit dem „Stern“ über Schweizers „Traumjob“.

    Juror zu sein bei „Die Höhle der Löwen“ ist kein Garant für Erfolg

    „Das ist mir egal“,, sagt Schweizer über die Spitze des Ex-Kollegen. Und: Der Kommentar beruhe wohl auf einem Missverständnis, denn tatsächlich sei der „Traumjob“ ja keine Gründershow, ein solches Format wäre in der Tat schwierig.

    Tatsächlich gehe es ihm auch darum, den Zuschauern zentrale Botschaften für ihr eigenes Leben zu vermitteln, zum Beispiel: „Nicht fürs Anfangen wird man belohnt, sondern fürs Durchhalten“. Um diese Lektion zu lernen, müssen die Zuschauer allerdings sechs Folgen lang, äh, genau – durchhalten.

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